1942, 1.10. - 30.11.

Tätigkeitsbericht der Abteilung Ia

1.10. - 30.11.1942.

 

Am 1.10.1942 übernahm General der Inf. v. Hanneken als Nachfolger für den abberufenen General der Inf. Lüdke den Befehl über die deutschen Truppen in Dänemark.

 

I. Truppengliederung und Kräfteverteilung.

Am Anfang der Berichtszeit wurde Bef.Dänemark über einen vom OKW beabsichtigten baldigen Austausch der beiden Gren.Rgter. der 416. Inf.Div. gegen 2 zur Zeit noch im Osten eingesetzte Sicherungs-Regimenter unterrichtet. Der Austausch der Regimenter sollte bataillonsweise Zug um Zug vor sich gehen und auf Vorschlag des Bef.Dänemark nach Eintreffen des verstärkten Gren.Rgt.68 der 23.inf.Div. beginnen. Da Sicherungs-Regimenter mit Regiments-Einheiten nicht ausgestattet sind, genehmigte OKW Belassung der Regiments-Einheiten der beiden Gren.Rgter.930 und 931 in Dänemark. Im übrigen sagte OKW Zuführung von Sicherungs-Regimentern gleicher Zusammensetzung zu.

 

Der Antransport des verstärkten Gren.Rgts.68 begann Anfang Oktober. Des Rgt. wurde für das zum Abtransport bereitstehende Gren.Rgt.950 im Nordabschnitt Jütland zum Küstenschutz eingesetzt und hierfür der 416.Inf.Div. unterstellt. Am 9.11. übernahm Kommandeur Gren.Rgt. 68 den Befehl im bisherigen Abschnitt des Gren.Rgts. 930.

 

Der Abtransport Gren.Rgt. 930 begann mit einem Batl. am 1.11. 1942. Der weitere Abtransport verzögerte sich erheblich, obwohl OKW um Beschleunigung gebeten worden war, damit das für die neu aufzustellende 23. Inf.Div. vorgesehene Gren.Rgt.68 möglichst bald für diese Zwecke frei würde.

 

Das neu herangeführte Sicherungs-Rgt.27, dessen erste Teile Ende November eintrafen, wurde in den Abschnitt Jütland Mitte gelegt, um hier das ebenfalls für den Osten bestimmte Gren.Rgt.930 freizumachen. Das Sicherungs-Rgt. kam in völlig abgekämpftem Zustande an. Eine Gleichwertigkeit in der Zusammensetzung mit Gren.Rgt 930 bestand nicht. OKW sagte jedoch Auffüllung des Rgts noch mals zu.

 

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Nach Trennung der Ersatz- und Ausbildungseinheiten wurden die Ersatzeinheiten der Div.Nr. 160 Mitte Oktober in die Heimat verlegt.

 

Für die Abteilungsstäbe der Heeresküsten-Artillerie wurde Erhöhung der KStN und KAN beantragt, da die Stäbe nach Verstärkung der Batterien mit auszubildenden Ersatzmannschaften zur Überwachung der Ausbildung mit den augenblicklichen Stärken nicht auskommen. OKH stellte aus Gründen des allgemeinen Personal- und Materialmangels den Antrag vorläufig zurück. Aus den gleichen Grunde wurde die Zuweisung eines

3. Abteilungsstabes, der nochmals auf Grund der Weitläufigkeit des Landes und der dadurch bedingten ungenügenden Einwirkungsmöglichkeit der beiden vorhandenen Stäbe auf die Batterien beantragt war, von OKH abgelehnt.

Nach Übernahme der dänischen Kaserne in Randers und der damit verbundenen starken Belegung wurde die Standortkommandanten Randers eingerichtet.

Für Versorgungszwecke genehmigte OKH Aufnahme und Zuführung der Landesschützenkompanie Dänemark 3. Die Kompanie wurde in Aarhus untergebracht.

 

II. Kampfhandlungen.

Kampfhandlungen fanden in der Berichtszeit nicht statt. Die nächtlichen Feindeinflüge hielten sich in gewohnten Grenzen. Durch Nachtjäger und Flak wurden in Jütland bei ihrem Durchflug ins Reichsgebiet mehrere Feindflugzeuge abgeschossen.-

 

Die Personenfähre Assens - Südjütland lief auf eine Mine. Es entstand nur Sachschaden.          

 

Bei der häufigen Verminung der dänischen Gewässer und der dadurch bedingten zeitweisen Lahmlegung der Fährstrecken wurde von OKW in Anbetracht der lebenswichtigen Bedeutung der Seewege für den Nachschub nach Norwegen Verstärkung der Sicherungskräfte gefordert. Diese Forderung wurde vom OKW anerkannt und Entscheidung von Fall zu Fall zugesagt.

 

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Auf Grund von Agentennachrichten über feindliche Landungsabsichten, die sich später als Fehlmeldungen herausstellten, wurde zeitweilig Bereitschaftsstufe A in den Stützpunkten an der Westküste angeordnet.

 

III. Deutsche Wehrmacht und dänischer Staat.

Auf Grund der politischen Lage bei der Rückberufung der beiderseitigen Gesandten am 29.9.42 wurde, da mit besonderen Massnahnen der dänischen Regierung zu rechnen war, beschränkter Stadturlaub und Abhalten des Dienstes in der Nähe der Unterkünfte befohlen. Die dänische Garnison antwortete mit Gegenmassnahmen, die jedoch auf hiesiges Einschreiten sofort aufgehoben wurden. Zu sonstigen Vorkommnissen kam es nicht. Die Beschränkungen wurden nach 3 Tagen aufgehoben.

 

Da mit einer Flucht des dänischen Königspaares nach Schweden gerechnet werden musste, wurden zur Verhinderung Vorbeugungsmassnahmen getroffen.

 

Da am Ende der Berichtszeit der dänische König durch einen Sturz vom Pferde lebensgefährlich verletzt war und mit seinem Tode gerechnet werden musste, wurde vorsorglich vom OKW eine Entscheidung erwirkt, ob eine Beflaggung an Gedenktagen des dänischen Königshauses, also auch bei Todesfällen, zu erfolgen habe. Die Entscheidung des OKW fiel verneinend aus.

 

Entsprechend der Weisung des Führers liess der Herr Befehlshaber den Dänen gegenüber eine andere Form der Behandlung eintreten. Gelegentlich seines Antrittsbesuches beim dänischen Kommandierenden General Goertz liess der Herr Befehlshaber keiner Zweifel darüber, dass infolge des ablehnenden Verhaltens der Dänen und ihrer Regierung in den letzten 2 Jahren die Einstellung der Deutschen Wehrmacht dem Königreich Dänemark gegenüber eine erhebliche Änderung erfahren werde. Anstelle der bisherigen Bitten werden in Zukunft Forderungen treten.

 

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In einzelnen wurde bei den Dänen die Durchführung folgender Massnahmen erreicht:-

1.) Räumung von Jütland durch das dänische Heer (s. Ziff.IV).

2.) Räumung sämtlicher von der deutschen Wehrmacht belegten dänischen Kasernen durch die noch darin wohnenden dänischen Heeresangehörigen.

3.) Auf Befehl des OKW im Rahmen der Räumung Jütlands die Abgabe überzähliger Waffen, Munition und Ausrüstungsgegenstände, um diese brachliegenden dänischen Bestände für die deutsche Armee nutzbar zu machen.

 

Der Truppe wurde die Absicht des Herrn Befehlshabers, wegen Bildung eines sogenannten dänischen Schutzkorps mit der dänischen Regierung in Verbindung zu treten, mitgeteilt und zur Meldung über benötigte Kräfte aufgefordert. Dieses Schutzkorps soll an Arbeitsdiensten, passiver Abwehr und Bewachungsaufgaben dort eingesetzt werden, wo für diese Zwecke Angehörige der Deutschen Wehrmacht nicht unbedingt notwendig sind.

 

Nach vorangegangenen Versuchen glückte in der Nacht zum 7.11.1942 ein Sabotageakt an der für den Nachschubverkehr nach Norwegen wichtigen Bahnlinie Kopenhagen - Helsingör. Ein deutscher Munitionszug wurde zum Entgleisen gebracht.

 

In einer Verbal-Note an das dänische Aussenministerium verlangte Bef.Dänemark daraufhin sofort bis auf weiteres die Einrichtung eines verstärkten Bahnschutzes durch Einwohner der an der Bahnlinie liegenden Orte, um zu verhindern, dass weitere Anschläge die Strecke gefährden. Nach 4 Tagen wurde diese Massnahme aufgehoben, jedoch in einen neuen Schreiben eine allgemeine Überprüfung der Bahnsicherungsmassnahnen auf den militärisch wichtigen Transportwegen verlangt.

 

Auf Grund der genehmigten Verstärkung der dänischen Küstenpolizei um rund 1000 Mann wurde die Anschaffung von 940 Karabinern für diese zugebilligt.

 

Für den privaten Verkehr mit                   der dänischen Zivilbevölkerung wurden für das zukünftige Auftreten der Wehrmacht neue Richtlinien festgelegt.

 

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IV. Küstenverteidigung.

Nachdem der neue Befehlshaber seinen Dienstbereich eingehend besichtigt hatte, wurde ein Bericht über die kräftemässige Lage in Dänemark dem OKW eingereicht. Hierin wurde auch von General von Hanneken zum Ausdruck gebracht, dass mit den vorhandenen Kräften das Land und seine Küste wohl bewacht, aber ein überraschend eingedrungener Feind nicht erfolgreich angegriffen werden kann. Unter Berufung auf die vom Führer dem Herrn Befehlshaber gelegentlich seiner persönlichen Meldung bei ihm gemachten Zusage wurde eine Verstärkung der in Dänemark eingesetzten Truppen des Heeres beantragt. Hierzu wurde den OKW der Vorschlag unterbreitet, die 416. Inf.Div. zu einer vollen Inf.Div. aufzufüllen und ihr ein 3. Gren.Rgt. zuzuführen.

 

Ausserdem wurde die Zuweisung eines Panzerregiment bezw. Zuführung von Beutepanzern als vordringlich bezeichnet, was auch mit Rücksicht auf die Ausbildung als sehr erwünscht zu gelten habe.

 

Ale später der Austausch den beiden Inf.Regimenter den 416. Inf.Div. gegen 2 wenig kampfkräftigen Sicherungs-Regimenter befohlen wurde, wies Bef.Dänemark nochmals auf die schwierige Lage hin, und bat nunmehr, ein 3. Inf.Rgt. der 416. Inf.Div. zur Verfügung zu stellen.

 

Durch Kriegsmarine und Luftwaffe wurde die Abgabe von Mannschaften zur Aufstellung von Feldeinheiten in Osten gemeldet. Das Fehl dieser Kräfte sollte zunächst nicht ausgeglichen werden. OKW wurde hierüber Meldung erstattet.

 

Nach Zuführung der 23. Inf.Div. wurde Ende November ein Vorbefehl über die beabsichtigte Neueinteilung in Jütland herausgegeben. Hiernach war geplant, Jütland in 2 Divisionsabschnitte einzuteilen und die Kampfführung der 416. Inf.Div. und der 23. Inf.Div. zu übertragen. Einreichung von Vorschlägen über Truppenverteilung, die die Neueinteilung notwendig macht, wurden eingefordert.

 

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Um bei den einem dauernden Wechsel unterworfenen Einheiten in befestigten Raum Hansted eine ständige Besetzung der bodenständigen Waffen mit ausgebildetem Personal zu gewährleisten, wurde beim OKW die Überweisung einer Festungskompanie beantragt.

 

Auf Grund der Notwendigkeit, den Stab der Div.Nr. 160 in Ernstfalle als Kommandostelle in Jütland einzusetzen, wurde wegen gänzlichen Fehlens jeglicher Nachrichtenmittel für den Stab eine Nachrichten-Ausbildungskompanie beantragt. OKW lehnte beide Anträge wegen Personalmangel ab.

 

Weiterhin wurde OKH um Erweiterung der KStN und KAN des Kdo. den Div.Nr.160 ersucht. Dieser Antrag wurde damit begründet, dass das Kdo. mit dem vorhandenen Personal wohl Aufgaben der Ersatzgestellung erfüllen, aber den Einsatz-Aufgaben, die in Dänemark an die Ersatzdivision herantreten, nicht gerecht werden kann.

 

Auf Befehl des OKH wurde die Aufstellung von Alarmeinheiten bei den nicht unmittelbar eingesetzten Stäben und Verbänden des Heeres angeordnet. Ausbildung der Einheiten soll nach den von OKH gegebenen Richtlinien sofort einsetzen.

 

Von der Aufstellung von Alarmeinheiten bei wehrwirtschaftlich  wichtigen Fabrikanlagen, die von OKH gefordert war, wurde abgesehen, da die Belegschaften vollständig aus dänischen Arbeitern bestehen. Wehrwirtschaftsstab Dänemark wurde angewiesen, in Einvernehmen mit OKW / Wi.Amt Bildung von Werkschutz nach deutschem Muster einzurichten

 

Die Durchsicht der Kampfanweisung der wichtigsten Standorte und Stützpunktgruppen ergab, dass diesen zum Teil nicht den Erfordernissen genügen. Es wurden grundlegende Bemerkungen und Richtlinien über Aufstellung von Kampfanweisungen herausgegeben.

 

Da der Truppenübungsplatz Oksböl durch die Masse der 23. Inf.Div. sehr stark belegt war und der dort verfügbare Flakschutz nicht ausreichte, wurde Luftgaukommando XI

 

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aufgefordert, Flakschutz für das Lager einzurichten.- Luftgaukommando XI lehnte wegen Fehlens die Zur-Verfügung-Stellung von Flakkräften ab. Es wurde behelfsmässiger Schutz durch das Heer eingerichtet.

 

Zur Verstärkung des Küstenschutzes an der Jammerbucht wurde eine Seezielbatterie bei Farupklitt (bisher eingesetzt bei Gedser) und ein Inf.Stützpunkt bei Blokhus neugeschaffen. Die neue Seezielbatterie Farupklitt südl.Lökken war seit 12.11.42 einsatzbereit. Den Einsatz einer weiteren Seezielbatterie nördl. Lökken wurde vorbereitet.

 

Den Beobachtungsposten des Heeres bei Bovbjerg wurde eingezogen und durch die Kriegsmarine übernommen.

 

Für die Luftabwehr-MG-Posten wurde Einsatzbefehl erteilt. Wo es die Mittel ermöglichten, wurden durch die Luftwaffe Nachrichtenverbindungen von den Flakgruppen zu den MG-Posten sichergestellt.

 

In Ergänzung der Kampfanweisung wurden die Standortältesten hinsichtlich der Kampfführung zu Lande und der Vorbereitung dazu, sowie zur Bekämpfung von Fallschirmsjägern usw. den örtlich zuständigen Abschnittskommandeuren des Heeres unterstellt.

 

Um bei den zu erwartenden Feindangriffen in Jütland eine Bedrohung in Rücken durch das dänische Heer auszuschalten, wurde mit Genehmigung des OKH die Räumung Jütlands durch das dänische Heer verfügt. Bis zum 15.11.1242 wurden sämtliche dänischen Garnisonen in Jütland an die deutsche Wehrmacht übergeben. Für die Unterbringung dieser Teile des dänischen Heeres wurden die Insel Fünen und Langeland unter Ausschluss der Insel Seeland angewiesen. Die Durchführung  der Räumung vollzog sich planmässig und ohne Reibungen. Von 15.11.1542 ab durfte kein dänischer Landsoldat in Uniform Jütland mehr betreten. Für die dänische Marine wurden Ausnahmebestimmungen getroffen, da sich weiterhin in Interesse des Reiches zu kriegswichtigen Fahrten zum Schutze der dänischen Gewässer gegen Verminung herangezogen wird und daher ein zeitweiliges Anlaufen von Jütischen Häfen unvermeidbar ist.

 

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Beim Einmarsch in das bisher unbesetzte Gebiet Frankreichs hatte sich gezeigt, wie sehr durch Improvisieren, Organisation und Selbsthilfe die Kampfkraft allen auch nicht „fertigen“Verbände erhöht werden kann. Da auch die Truppen in Dänemark jederzeit in eine gleiche Lage kommen können, in der noch nicht einsatzfähige Verbände beteiligt werden müssen, wurden diese Erfahrungen der Truppe mitgeteilt und ihr eingeschärft, dass die Anwendung nun bedingt brauchbarer Behelfsmassnahmen besser sei als untätiges Warten und Unterlassung.

 

V. Küstenausbau.

Der Ausbau der Küste wurde dank günstiger Witterung mit allen verfügbaren Kräften vorwärts getrieben. Die Verstärkung sowie Neuanlage von Infanterie-Hindernissen wurde laufend weitergeführt. Neuanlagen an Stellungen und Geräten der Luftwaffe wurden beendet.

 

Mit dem Stand vom 31.10.42 befanden sich 177 Bauwerke in ständiger Bauart in Arbeit. Davon waren 66 Bauwerke betoniert. An Kräften waren neben dam Bau-Batl. 31 16 Bauunternehmer und 57 kleinere Firmen mit etwa 4.000 Arbeitern beschäftigt.

 

Den verstärkte feldmässige Ausbau (1 m Stahlbeton) wurde eingestellt .

 

Erkundungen an den von OKW befohlenen Anlage Rundumverteidigung bei einzelnen Stützpunkten von besonderer Bedeutung - Frederikshavn, Skagen, Hirtshals, Tyborön, Esbjerg mit Fanö – wurden abgeschlossen, der Ausbau an einzelnen Stellen befohlen.

 

Vorbereitungen durch Fest.Pi.Stab 31 für eine mögliche Sprengung von wichtigen Kunstbauten wurden eingeleitet.

 

Die Feuerstellungen der Heeres-Küst.Batterien wurden daraufhin erkundet, inwieweit sich eine Auflockerung der Geschützstellungen aus der bisherigen rein linearen Aufstellung der jeweils 4 Geschütze je Batterie in ihrer Aufstellung mehr nach Tiefe oder Seite erreichen lässt.

 

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Die Durchführung der Umbauarbeiten, die den Rundumverteidigung dienen sollen, wurde für einen späteren Bauabschnitt zurückgestellt.

 

Nach einem neuen Führerbefehl sollte der Einsatz von Minen an den Küstenfronten erheblich gesteigert werden. Ein eingehender Befehl über Minenverlegung wurde daraufhin an die Divisionen gegeben.- In der Berichtszeit fanden noch keine Verlegungen von Minen statt.

 

Auf den vermehrten Gebrauch der Anlage von Scheinstellugen durch die Truppe wunde erneut hingewiesen.

 

 

VI. Ausbildung.

Im Beisein des Herrn Befehlshabers und des Chefs des Generalstabes fand zur Überprüfung den Verteidigungsmöglichkeiten von Aalborg am 20.10.1942 eine Alarmübung statt.

 

Wichtige Erfahrungen bei englischen Störunternehmungen wurden für die Ausbildung der Truppe ausgewertet.

 

Auf Antrag des Heeres-Küsten-Art.Rgt.Dänemark wurde den Divisionen befohlen, geeignete Infanterie-Offiziere zur Ausbildung in Infanteriekampf in die Heeresküstenbatterien zu kommandieren.

 

VII. Standortangelegenheiten.

An der Stellung des Kommandeurs den 416. Inf.Div. für territoriale Angelegenheiten in ganz Jütland änderte sich durch die Zuführung den 23.Inf.Div. zunächst nichts.

 

Wegen Unklarheiten im Unterstellungsverhältnis wurden die Standortältesten auf die ergangenen territorialen Befehle hingewiesen, wonach sie unmittelbar dem Bef.Dänemark unterstehen.

 

In Hirtshals kam es zwischen Wehrmachtsangehörigen und dänischen Zivilpersonen zu Tätlichkeiten, bei denen auch von den Schusswaffe Gebrauch gemacht wurde. Als Vergeltungsmassnahme wurde für die Zivilbevölkerung eine allgemeine Ausgangssperre für einige Tage verhängt.

 

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Verschiedenes

Nach mündlichem Vortrag des Befehlshabens beim Befehlshaber des Ersatzheeres wurde den Antrag, die Stellung des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark in die eines Wehrmachtsbefehlshabers umzuwandeln, erneut schriftlich eingereicht. In den Begründung wurde hervorgehoben, dass die Übertragung den vollen Befehlsgewalt über die 3 Wehrnachtsteile, die bereits auf wichtigen Einzelgebieten erfolgt ist, im dringenden militärischen, wirtschaftlichen and politischen Interesse liegt. Den Entscheid steht noch aus.

[Leder 4.III.43]

 

Original: Bundesarchiv-Abteilung Militärarchiv RW 38/14

Kopi i: Rigsarkivet, Håndskriftssamlingen XVI, pk. 63 læg 847