Die 38 cm Batterie
Ende September 1940 beschloss das Oberkommando der Kriegsmarine – nach Hitlers Wunsch – dass eine schwere Küstenbatterie bei Hanstholm aufgestellt werden sollte. Der Auftrag der Batterie war, die Verteidigung der Ostseeeingänge am Skagerrak zu verstärken. Am 9. Oktober kam eine Erkundungsgruppe nach Hanstholm um eine Stellung für die Batterie zu finden, und bereits mit Beginn des Novembers fingen die Bauarbeiten an.
Schalung für den Maschinenraum einer der Bunker für 38 cm Geschütz, Frühjahr 1941.
Die Erd- und Betonierungsarbeiten an jedem Geschützbunker dauerten ca. 4 Monate. Während der folgenden 3 bis 4 Monate wurden verschiedene Ausrüstungen montiert. Jeder der vier Bunker hatte eine Grundfläche von ca. 2.500 m2, für die Betonierung wurden ca. 6.560 m3 Eisenbeton benöigt. Ein so großer Bunker konnte nicht in einem Stück betoniert werden, und daher wurde jeder Bunker in acht selbständigen Sektionen angefertigt. Die Arbeitsgänge an den vier Bunkern wurden zeitlich etwas verschoben, so daß Arbeiter und Maschinen im Takt mit dem Ablauf des Arbeitsprozesses verlegt werden konnten.
38 cm Geschütz af den Schiessgerüst montiert. Das Aufbau der Panzerung ist noch nicht angefangen. Frühjahr/Sommer 1941.
Am 15. Mai 1941 waren die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, daß die zwei ersten Kanonen (Nr. 3 und 4) eingeschossen werden konnten. Die ersten Probeschüsse aus den beiden anderen Kanonen (Nr. 1 und 2) erfolgten am 28. August 1941.
Planskizze von der schwere Batterie "Hanstholm II", Oktober 1941.
Alle gezeichten Gebäuden sind in Anknüpfung der Batterie gebaut worden.
Außer den erwähnten Bunkern wurden im Jahr 1941 noch ein zweistockiger Leitstand, ein zentraler Kraftwerkbunker und zwei große Munitionsbunker gebaut. Die Munitionsbunker und die Geschützbunker war mit einer Schmalspurbahn für den Transport der schweren Munition verbunden.
Zudem wurden an der Westseite des Molevej vier große Backsteingebäude errichtet, die ein Lazarett, Werkstätten und Verpflegungseinrichtungen beherbergten.
Ab 1942 wurden eine ganze Reihe neuer Bunker als Teil des ”Atlantikwall”-Programms zur Stärkung der Nahverteidigung der Batterie gebaut.
1943–1944 wurden vier zweistockigen Munitionsbunker erbaut, die mit ihren 3,5 m dicken Mauern die stärksten Anlagen in Hanstholm sind.
Die Batteriebesatzung hatte eine Starke von insgesamt 600 Mann.