Det tyske luftværns beretning om nedskydningen
Flakuntergruppe Hansted
Ort: Hansted
Abschussmeldung
1. Zeit (Tag, Stunde, Minute u. Gegend des Abschusses)
5. April 1942, 10,48 Uhr, Nordspitze Hanstholm
2. Durch welche Einheit ist der Abschuss erfolgt?
4.Batterie M.A.A. 118
3. Typ des abgeschossenen Flugzeuges
Hudson
4. Staatsangehörigheit des Gegners, Werknummer bzw. Kennzeichen
Englisch (Amerikanische Lieferfirma) 60953 Typ Aerol Strut
5. Art der vernichtung
Treffer in Motor oder Treibstoffbehälter in rechter Tragfläche, Stichflamme mit Rauchentwicklung, Absturz in See mit Bruch
6. Art des Aufschlages
Aufschlag aus 10 m Flughöhe auf See etwa 700-800 m vor der Küste mit Wassersäule beobachtet.
7. Schicksal der Insassen
Zwei Leichen der Besatzung geborgen, vermutlich zwei weitere Besatzungsmitglieder mit dem Wrack untergegangen.
8. Gefechtsbericht
Am Sonntag, den 5. April 1942 wurde som Freya-Gerät der Luftnachrichtentruppe um 1039 Uhr ein unbekanntes Ziel in 302 Grad und 28 km Entfernung geortet (Siehe Gefechtsskizze). Das Ziel flog aus NNW kommend die Nordspitze Hanstholm in niedriger Zielhöhe an. Nach Bombenabwurf auf ein dicht vor der Küste fahrendes deutsches Vorpostenboot ? ohne Trefferwirkung ? drehte die Maschine nach Osten ab, flog den 3,7 cm Stand G10 der 4. Batterie M.A.A. 118 in etwa 40 ? 50 m Zielhöhe und Wechselpunktentfernung etwa 400 m an. Mit seinen Bordwaffen schuss das Flugzeug auf den Stand G10 und den ostwärts daneben liegenden 2 cm Stand 3 der 4. Batterie M.A.A.118 und flog, nach Beschuss durch diese beiden Stände der leichten Flak, laufend an Höhe verlierend, etwa nach Norden ab. Das Ziel wurde in Anflug auf G10 und im Wechselpunkt mit 3 Schuss 3,7 cm, die sämtlich Treffer waren, beschossen. Danach beschoss Stand 3 die Maschine in Anflug mit 3 Schuss 2 cm. Feuerunterbrechung durch Versager.
Nach dem 3. Treffer von G10 wurde eine Stichflamme mit Rauchentwicklung an dem rechtem Tragdeck in Rumpfnähe beobachtet. Darauf drehte die Maschine über den linken Flügel ab, wackelte und sackte laufend ab. Etwa 700 m vor der Küste entfernt wurde der Aufschlag der Maschine auf See gehört und durch eine hoch aufspritzende Wassersäule gesehen. Das Motorengeräusch verstummte plötzlich in gleichen Augenblick. Einige Sekunden vor der Landflak begann die Bordflak der Vorpostenbootes das Ziel zu beschiessen ohne dass eine Wirkung oder ein Erfolg dieses Beschusses beobachtet werden konnte. Das Flugzeugwrack wurde nach dem Abschuss durch die Landflak in Planquadrat 88734/Zusatzzahl 05 Ost aufgefunden. Das Vorpostenboot barg die Leichen von zwei Besatzungsmitgliedern des Feindflugzeuges und ein Rad mit Gestängeteil des Fahrwerks. Das Wrack ist ? vermutlich mit weiteren zwei Bestatzungsmitgliedern ? untergegangen.
Die Leichen und das Fahrwerkteil sind an den Seefliegerhorst Thisted weitergegeben worden. Es herrschte bei völliger Bedeckung Nebeldunst mit Sicht am Boden etwa 700 ? 900 m. Wind 2 aus SO und leichter Regen.
8a. Gefechtsbericht des Batteriechefs 4./M.A.A.118
Der Anflug der Feindmaschine und deren Bekämpfung durch die leichte Flak meiner Batterie hat sich wie unter Ziffer 8 der Abschussmeldung beschrieben und wie es die Zeugenaussagen (Anlagen) bestätigen, abgespielt.
Im Anflug auf G10 und bei Beschuss mit Bordwaffen des Flugzeuges wurde das Vernichtungsfeuer bei guter Schussposition eröffnet. Die von der Feindmaschine angeflogenen Waffen hatten bereits vor in Sichtkommen des Zieles nach Gehör angerichtet und konnten bei Auftauchen des Zieles aus dem Nebel sofort mit dem Feuer beginnen.
Nach Abgabe von drei Schuss konnte G10 sein Vernichtungsfeuer nicht fortsetzen, da der Sektor von 0 Grad bis 45 Grad infolge eine davor liegenden Bodenerhebung bei so niedriger Zielhöhe nicht beschossen werden kann.
Die abgegebenen drei Schuss waren sämtlich Treffer; der dritte Schuss führte zum Abschuss und Absturz. Der Absturz wurde von den Zeugen (siehe Verhandlungen) und von dem Vorpostenboot beobachtet. Der 2 cm Stand 3 konnte nach dem dritte Schuss sein Feuer nicht vorsetzen, da der letzte Schuss eine Störung (Versager ?Zündhütchen nicht angeschlagen?) hervorrief. Nach Beseitigung der Störung war die Maschine bereits in See gestürzt.
Die Leichen zweier Besatzungsangehöriger und ein Rad mit Gestängeteil des Fahrwerks konnten durch das Vorpostenboot geborgen werden.
Zur Übername der Leichen und des Wrackstückes setzte auf Veranlassung des Kommandeurs der M.A.A. 118 das Rettungsboot der Dänischen Rettungsstations Hansted zum Vorpostenboot über. Der stellvertretende Kommandeur Kapitänleutnant Dr. Hubbart begleitet von Leutnant Lilie übernahm die Leichen und das Wrackstück. Befehlsgemäss wurde die Weiterleitung der Leichen und des Wrackstückes an den Seefliegerhorst Thisted vorgenommen.
Leutnant M.A. u. Batteriechef
Quelle:
Bundesarchiv/Abteilung Militärarchiv, RM 45 III/314.