Besichtigung der Stützpunktgruppe Skagen am 8.XII.1943

O.U., den 7. XII.1943

Stützpunktkommandant Skagen
Br.B.Nr. 138/43 gKdos.

6 Ausfertigungen
2. Ausfertigung

Besichtigung
der
Stützpunktgruppe Skagen
am 8.XII.1943.

1.) Grenze und Gliederung der Stützpunktgruppe:
Die Stützpunktgruppe Skagen wird begrenzt:
Im Südosten durch die Ostsee, im Norden durch die Nordsee, im Nordwesten und Westen durch die Linie: Nordseeküste 2,8 km nördlich Bahnhof Skagen-Schnittpunkt Eisenbahn Skagen, Frederikshavn mit Strasse Skagen. Gamle-Skagen- Ostseeküste 2 km südlich von diesen Schnittpunkt.

Die Stützpunktgruppe gliedert sich in die Stützpunkte:
„Hamburg“ (Heer)
„Lübeck“ (Kriegsmarine)
„Danzig“ (Kriegsmarine)
„Bremen“ (Luftwaffe)

und 7 im Bau befindliche Widerstandsnester (Heer) im Vorfeld der Stadt Skagen.

2.) Kampfauftrag der Stützpunktgruppe:
Kommandant der Stützpunktgruppe Skagen ist der Führer der Infanteriekompanie in Skagen.
Die Stützpunktgruppe ist gegen jeden Angriff von See, aus der Luft und von Land bis zum letzten Mann zu halten.
Dem Stützpunktgruppenkommandanten steht zur Erfüllung seines Kampfauftrages Befehlsgewalt gegenüber allen in seiner Stützpunktgruppe vorhandenen Kräfte der drei Wehrmachtsteile zu.

3.) Eingesetzte Kräfte und Reserven.
a) In der Stützpunktgruppe sind insgesamt eingesetzt:
11 Offz., 949 Uffz. und Mannschaften.
77(?) Marinehelferinnen, Seenothilfdienst, O.T. und dänische Zivilwächter.

b) Stärke der einzelnen Stützpunkte:
Stützpunkt „Hamborg“:    3 Offz.                55 Uffz.            310 Mannsch.
dazu 2./Ostbatl.667:           2    “                     21    “                  147    “
als Stützpunktreserve

Stützpunkt „Lübeck“:         3 Offz.                14 Uffz.             85 Mannsch.

Stützpunkt „Danzig“:          1  “                       3    “              31 M.u. 57(?) sonst.

Stützpunkt „Bremen“:         1  “                       19  “              23 Mannsch.

8./M.A.A. 509:                    1  “                  14  “                  122   “ davon werden ein Drittel in  Stützpunkt „Bremen“ und zwei Drittel in Stützpunkt „Lübeck“ eingesetzt.
Die 8./M.A.A. 509 ist nach Fertigstellung des Stützpunktes „Danzig“ als Besatzung für diesen Stützpunkt vorgesehen.

Für die Besatzung der 7 Widerstandsnester im Vorfeld Skagen wird nach deren Fertigstellung 3 Schützenkompanien vorgesehen.

4.)Waffen. Munitions- u. Verpflegungsbevorratung:
a) Waffen:                                    Bewaffnung der Stützpunktgruppe:
                                                              4  Geschütze  12 cm
                                                              3  Geschütze   7,5   “
                                                              6  Geschütze   2  “  Flak
                                                              2  Geschütze   5  “  Flak
                                                              2  Pak 4,7cm(t) mit je 2 s.M.G. (Festungswaffen)
                                                              2  Pak 4,5cm(r)
                                                              6  8 cm Gr.W.34
                                                              3  8,14  “  Gr.W.(f) (bodenständig)
                                                            16  S.M.G.
                                                            58  l.M.G.
                                                            59  Maschinenpistolen
                                                            34  Leuchtpistolen
                                                            19  Gewehr-Gr.Geräte
                                                          944  Gewehre
                                                          133 Pistolen
                                                          6  Scheinwerfer
                                                          2  Scheinwerferrichtungsmesser
                                                          2  Flammenwerfer

Bewaffnung der einzelnen Stützpunkte:

Stützpunkt „Hamburg“:             2  Pak 4,7 cm(t) mit 2 s.M.G.(Festungswaffen)
    3 Maschinengranatwerfer
    2  Pak 4,5 cm(r)
    3  8 cm Gr.W.34
    3  Gr.W. 8,14 (fr.) (bodenständig)
    8  s.M.G. (einschl. 4 s.M.G.Festungswaffen)
  19  le.M.G.
  22  M.Pi.
  14  Leuchtpistolen
  12  Gew.Granat-Geräte
306  Gewehre
  65  Pistolen
    2  Scheinwerfer
    2  Scheinwerferrichtungsmesser
    1  Horchgerät

dazu 2./Ostbatl. 667                    1  5 cm Gr.W.
    8  le.M.G.
155  Gewehre
    6  Pistolen

Stützpunkt „Lübeck“:                  4  Geschütze  12 cm
   2  Geschütze   7,5 cm
   2  Geschütze   2 cm Flak
    1  8 cm Gr.W.34
    4  s.M.G.
    1  le.M.G.
    7  M.Pi.
    3  Leuchtpistolen
    7  Gew.Gr.Geräte
109  Gewehr
  13  Pistolen
    1 Scheinwerfer
    2  Flammenwerfer

Stützpunkt „Danzig“:                   2  KwK 5 cm
    3  s.M.G.
    3  le.M.G.
    6  M.Pi.
    5  Leuchtpistolen
  35  Gewehre
  12  Pistolen

Stützpunkt „Bremen“:               1  Geschütz 7.5 cm
   4 Geschütz 2  “  Flak
   2  8 cm Gr.W.34
    1  s.M.G.
  27  le.M.G.
  20  M.Pi.
    9  Leuchtpistolen
200  Gewehre
  20  Pistolen
    3  Scheinwerfer

8./M.A.A. 509:                               4  s.M.G.
    4  M.Pi.
    3  Leuchpistolen
139  Gewehre
    7  Pistolen

b) Munitionsbevorratung:
In der Stützpunktgruppe sind vorhanden:
                             Infanteriemunition – 6 Ausstattungen
                             Für 4 - 12 cm Kanonen (dän.) – 883 Schuss einmalige Ausstattung.
                             Für 3 - 7,5 cm Kanonen (norw.) – 3 Ausst.    = 2226 Schuss
                             Für 2 – 2 cm Flak 1.-6.Ausst.                                = 6930 Schuss
                             Für 4 – 2 cm Flak 1.-4.Ausst.                                = 3080 Schuss
                             Für 2 – 4,7 cm Pak (t) 2 Ausst.                            = 1220 Schuss
                             Für 2 – 4,5 cm Pak (r) 4 Ausst.                            = 1706 Schuss
                             2 Ausstattungen Leucht-, Signalmunition und Nahkampfmittel.

c) Verpflegungsbevorratung:
In den einzelnen Stützpunkten sind vorhanden:
                Stützpunkt       „Hamburg“:     Verpflegung für                          56 Tage
                                                                          (Pferde)Rationen f.        52 Tage
                      -“-                  „Lübeck“:         Verpflegung für                     51 Tage
                      -“-                  „Danzig“:          Verpflegung für                     51 Tage
                      -“-                  „Bremen“:       Verpflegung für                       28 Tage
                                             Grund: Sonderregelung des Wehrmachtsbefehlshabers Dänemark.

5.) Festungsbauten.
                             Stützpunkt       „Hamburg“:     22 Bauwerke, davon fertig u. bezogen:         12
                                   -“-             „Bremen“:       10      „         „                „       :                   10
                                   -“-             „Lübeck“:         11      „        „                „       :                     6
                                   -“-              „Danzig“:          2      „        „                „       :                      -

6.) Nachrichtenverbindungen.
a) Drahtverbindungen.
Die Stützpunktgruppe ist mit allen vorgesetzten Dienststellen und allen unterstellten Einheiten durch Draht verbunden. Das Netz besteht aus Freileitungen, teilweise ist dänischer Postnetz geschaltet.
Die Erdverkabelung der Stützpunktgruppe ist im Ausbau und befindet sich im Stützpunkt „Hamborg“ kurz vor der Fertigstellung.
b) Funkverbindungen.
An Funkverbindungen stehen den Stützpunktgruppenkommandanten zur Verfügung:
1  Verbindung über Kriegsmarine zum Abschnitt Jütland Nord
1  Verbindung über Luftwaffe zur 416. I.D.
4  dänische S.M.E.-Geräte zur Verbindung mit den Stützpunkten „Bremen“ und „Lübeck“
3  Feldfunksprechgeräte und
2  Lichtsprechgeräte zur Verbindung mit den Stützpunktes „Hamburg“
c) 1 Brieftaubenlinie zum Unterabschnitt Jütland Nord I
    1 Brieftaubenlinie zum Unterabschnitt Jütland Nord

7.) Zustand und Kampfwert der Truppe.

Das Durchschnittsalter der in der ganzen Stützpunktgruppe eingesetzten Truppe ist 35 Jahre.

Die 8./M.A.A. 509 ist eine Rekrutenbatterie, die in 8-12 wöchigen Kursen Bordbesatzungen ausbildet.

Die 2./Ostbatl. 667 befindet sich in der Ausbildung an deutschen Waffen.

Der Festungszug Skagen befindet sich in der Ausbildung an den Festungswaffen.

Die infanteristische Ausbildung der in der Stützpunktgruppe eingesetzten anderen Wehrmachtteile wird fortlaufend und durch Ausbilder der 2./Gren.Rgt.713 und durch die Lehrabteilung des Gren.RGt.713 durchgeführt.

8.) sanitäre Versorgung der Stützpunktgruppe.
Die Stützpunktgruppe wird durch den Arzt der 2./M.A.A. 509 versorgt, dem für den Einsatzfall ein Sanitätsbetonstand als Truppenverbandsplatz im Stützpunkt „Hamburg“ zur Verfügung steht. In jeden Stützpunkt wird im Einsatzfall ein Hilfsverbandsplatz eingerichtet, der durch einen ausgebildeten Sanitätsdienstgrad geführt wird.
An Sanitätsmaterial ist in der Stützpunktgruppe der der zuständige Soll nach K.A.N. der einzelnen Einheiten vorhanden.
Die Sanitätsmaterialbevorratung, die einen Zuschlag von 20 bis 30 Prozent zum Soll ausmacht, ist in der Anlieferung.

Sign. Schulze
Oberleutnant u. Stützpkt.Gr.Kdt.

 

Kilde:
Original: Bundesarchiv/Militärarchiv, RH 26-416/6
Kopi: Rigsarkivet, Håndskr.saml. XVI, pk. 65 læg 871