416. Inf.Div., TKB Nr. 4

416. Inf.Div. Abt.Ia, TKB nr. 4, Jan.-Dez. 1943

s. 1:

I. Taktische Lage:
Die Gesichtspunkte, die in der vergangenen Berichtszeit der Lage ihr Gepräge gaben, sind im wesentlichen unverändert geblieben:

Ein Feindangriff gegen Jütland ist im Zusammenhang mit einem Großunternehmen gegen Norwegen zur Unterbindung des Nachschubverkehrs zu erwarten.

Nordjütland, das durch den Limfjord von dem übrigen Festland abgetrennt ist, erscheint für diesen Zweck besonders geeignet. Die in der vorigen Berichtszeit begonnene Verlagerung des Brennpunktes der Abwehr nach dem Norden wurde weiter betrieben.

Am 28.12.42 wurde der Division das Gebiet Südjütland (südlich der allgemeinen Linie Torsminde (zum Südabschnitt) – südlich Grove – Randers (zum Südabschnitt) – Mariager Fjord) von der 23. Inf.Div. abgenommen. Die dadurch freigewordenen Kräfte der 416. Inf.Div. führten zu einer erheblichen Verstärkung der Küstenverteidigung im Gebiet Nordjütland.

Nordjütland wurde in die beiden Regiments-Abschnitte Nord und Mitte gegliedert. An Truppen waren zu dieser Zeit in Nordjütland vorhanden:

416. Infanterie-Division mit
Gren.Rgt. 931
Art.Abt. 416
Pionier-Kp. 416
Nachrichten-Kp. 416
Kw.Kol. 416
13. u. 14./Gren.Rgt. 930
Sich.Rgt. 27 mit den
Sich.Btl. 323, 244 u. 743

taktisch unterstellt:
Füs.Rgt. 68 mit 3 Btl.

Genauen Einsatz siehe Einsatzkarte nach dem Stand vom 2.1.43 (Anlage 1).

Anzeichen, daß der Feind Vorbereitungen für eine Landung größten Umfangs an der westeuropäischen Küste traf, stellte Dänemark zu Beginn des Monats November gemäß Führerweisung in die vorderste Front der bedrohten Küstengebiete. Die Ansicht, daß Nordjütland der gefährdetste Teil Dänemarks sei, wurde fallen gelassen. Stattdessen galt am Ende des Jahres 1943 das Gebiet südlich des Limfjords als das am meisten bedrohte Gebiet.

Eine zweite Änderung in der Auffassung über die günstigste Abwehrbereitschaft gegenüber einer möglichen Feindlandung führte am Schluß der Berichtzeit zum Ausbau einer H.K.L. am Strande.

Für den neuen Abschnitt der Division (im wesentlichen das Gebiet nördlich des Limfjordes) blieb es jedoch bei dem bisherigen Stützpunktsystem.

Kräftegliederung am Schluß des Jahres 1943 siehe Karte Anlage 2.

 

s. 2:

II. Veränderungen in der Truppengliederung:

Zu Beginn der Berichtszeit wurde das Gren.Rgt. 931 nach dem Osten abgezogen. Als Kräfteausgleich wurde der Division vorübergehend das Füsil.Rgt. 68 taktisch unterstellt.

Unter Oberst Rintelen wurde der Führungsstab Abschnitt Mitte gebildet. Ihm wurden Stab Sich.Rgt. 27, die Sich.Btl. 244 und 323 und das III:/Füsil.Rgt. 68 unterstellt.

Der plötzlich Abtransport der 23. Inf.Div. nach dem Osten und die damit verbundene Herausziehung des Füs.Rgt. 68 (beginnend 20.1.43) brachte eine kaum auszugleichende Schwächung der Abwehrkraft.

Das in Hansted eingesetzte III./Füs.Rgt. 68 konnte durch das am 24.12.42 aus dem Osten zugeführte und im Raum um Tisted notdürftig aufgefrischte Sich.Btl.743 (III./712) abgelöst werden. Durch die Heranziehung des I. und II./Füs.Rgt. 68 wurde der Abschnitt Nord fast vollständig von Kampftruppen entblößt. Dieses Vacuum wurde überbrückt durch die taktische Unterstellung des Gren.Ers.Rgt. 290 mit dem Gren.Ausb.Btl. 333 (Viborg) und Gren.Ausb.Btl. 469 (Lindholmshöhe).

Der bereits für das noch im Osten befindliche Sich.Rgt. 62 Zugeteilte Ersatz wurde zum Ausb.Btl./Sich.Rgt. 62 zusammengefaßt und ebenfalls im Abschnitt Nord eingesetzt.

Einsatz im Gebiet Nordjütland nach Abtransport des Gren.Rgt. 931 siehe Einsatzkarte nach dem Stand vom 15.1.43 (Anlage 3).

Im Monat März 1943 wurde das Gren.Ers.Rgt. 69 mit den Gren.Ausb.Btl. 236 (Randers), 159 (Viborg), 193 (Raum Struer, Vinderup, Holstebro), der 13./Gren.Ers.Rgt. 69 (Skive) und 14./Gren.Ers.Rgt. 69 (Hobro) in das Gebiet der 416. Inf.Div. verlegt. Das Gren.Ers.Rgt. 69 wurde Reserve des Befehlshabers Dänemark.

Am 17.2.43 beginnend traf das vom Gren.Rgt. 931 an der Ostfront abgelöste Sich.Rgt. 62 mit dem Sich.Btl. 481, 483 und 578 ein. 

Eine wesentliche Verstärkung der Kampfkraft brachte die Verlegung der neu aufgestellten 71. Inf.Div. nach Jütland.

Im Gebiet der 416. Inf.Div. wurde (beginnend am 8.3.43) untergebracht:
Pi.Btl. 171 in Aalborg
Gren.Rgt. 211 mit I. Btl. in Viborg
II. Btl. in Hadsund
I./Art.Rgt. 171 in Viborg

Die 71. Inf.Div. wurde Reserve des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark.

Zum Schutz der Fliegerhorste wurde im März beginnend die ebenfalls in der Aufstellung begriffene 20. Luftw.Feld-Div. nach Jütland verlegt.

 

s. 3:

Im Gebiet der 416. Inf.Div. wurden untergebracht:

In Aalborg:
Stab/I.R.39(L)
I./I.R.39 (L)
Pz.Jg.Abt.20
Pi.Btl.20

Seefliegerhorst Tisted:
II./I.R.39(L)                                       

Fliegerhorst Rom:
Stab/I.R.40(L)

Flugplatz Grove:
II./I.R.40(L)
IV./Art.Rgt.20
1./Pz.Jg.Abt.20

Die 20. Luftw.Felddiv. wurde einsatzmässig dem Luftgau-Kdo. XI unterstellt.

Eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Abwehrbereitschaft an der Küste war die lange geplante und mit Bef.Dänemark Abt. Ia Nr. 142/43 g.Kdos. v. 28.2.43 befohlene Bildung von drei Regiments-Abschnitten. Zu diesem Zweck wurde das Gren.Ers.Rgt. 69 (Viborg) mit den Gren.Ausb.Btl. 236, 159, der Pi.Ausb.Kp./69 der Division taktisch unterstellt.

Die für Bildung der drei Abschnitte erforderlichen Truppenverlegungen begannen am 2.3.43 und waren am 7.3.43 beendet.

Die Verengung der Abschnitte wirkte sich erstens zu Gunsten der Kampfkraft der festen Plätze aus. So konnten z.B. die Infanteriekräfte des Verteidigungsbereichs Hansted von 3 Kompanien auf ein ganzes Bataillon erhöht werden. Zweitens war es so möglich, in den Abschnitten Nord und Mitte je eine Eingriffsgruppe als Divisions-Reserve auszuscheiden.

Zusammensetzung der Eingreifgruppen:

Aalborg:
Stab III./Fest.Inf.Rgt. 713
9. und 11. /Fest.Inf.Rgt. 713
1/3 14./Fest.Inf.Rgt. 713
4./Art.Abt. 416
Inf.H.K.P.Kolonne
Art.H.K.P.Kolonne
12./Fest.Inf.Rgt. 713
10./Fest.Inf.Rgt. 713
1/3 13. /Fest.Inf.Rgt. 713

Tisted:
Stab Fest.Inf.Rgt. 712
1. /Fest.Inf.Rgt. 712
2./Art.Abt. 416
Inf.H.K.P.Kolonne
2./Fest.Inf.Rgt. 712
3./Fest.Inf.Rgt. 712
4./Fest.Inf.Rgt. 712
1/3 13./Fest.Inf.Rgt. 712
1/3 14./Fest.Inf.Rgt. 712

Einsatz im Gebiet Nordjütland am 30.6.43. (Anl. 5).

 

s. 4:

Am 21.4.43 wird der Stab der 416. Inf.Div. in den für den Einsatzfall vorgesehenen Gefechtsstand des Bef.Dänemark verlegt. Die Führung der Division wurde am 3.6.43 von Gen.Lt. Hühner übernommen und am 1.7.44 [sic!] an Gen.Lt. Pflieger übergeben.

Gemäß Führerbefehl war eine Sturmartillerieabteilung in den Raum nördlich des Limfjordes zu verlegen.

Ende Juli 1943 traf die Sturmgeschütz-Ers.u.Ausb.Abt. 400 ein. Unterbringung mit Stab und zwei Batterien i Frederikshavn und zwei Batterien in Aalborg. Teile (Alarmzug) wurde abgezweigt nach Sulsted. Die Abteilung wurde Reserve des Bef. der deutschen Truppen in Dänemark. Lediglich die Alarmbatterien (Ohne Sturmgeschütze) standen der Division zum Einsatz zur Verfügung. Der Kommandeur der Abteilung wurde als Kommandant des Verteidigungsbereiches Frederikshavn verpflichtet.

Am 3.10.43 wird das III./Gren.Rgt. 712 nach der Ostfront abgegeben. Es werden dafür der Division 5 Ost-Btl. zugeführt.

Einsatz:
Ost-Btl. 674 in Hansted,
Ost-Btl. 667 in Skagen,
Ost-Btl. 653 u. 693 in Grove und
Ost-Btl. 662 in den Raum Hurup.

Die 20.Luftw.Felddiv., die bisher zum Schutze der Flugplätze eingesetzt war, wurde im Zuge ihrer Umgliederung zum Radfahrverband und Eingliederung ins Heer geschlossen in den Raum südlich Aalborg verlegt.

Den Schutz der Flugplätze übernahmen Truppen der Division wie folgt:

In Frederikshavn: Res.Gren.Btl. 216 der 166. Res.Div., wird der Division taktisch unterstellt und am 1.12.43 nach Frederikshavn zugeführt.

Der Kommandeur des Btl. wird Kommandant des Verteidigungsbereiches.

In Aalborg: Res.Gren.Rgt. 69 wird mit Stab, Reg.Einheiten und Res.Gren.Btl. 193 nach Aalborg verlegt.

In Tisted: Eine Kompanie des Gren.Rgt. 712 wird in den Seefliegerhorst nach Tistedt verlegt.

Im Zuge dieser Verlegungen wurde der Abschnitt Süd um den bisherigen Unterabschnitt S I verkleinert. Dieser wurde dem Abschnitt Mitte zugeschlagen. Das Res.Gren.Btl. 236 wurde im neuen verkleinerten Abschnitt Süd (Abschn.Kdr., Kdr.Res.Gren.Rgt. 159) als Reserve der Division untergebracht (siehe Karte Anlage 6).

Im Zuge einer allgemeinen Verlegung der Truppe mehr an die Küste wird am 31.10.43 der Stab der Division nach Hobro verlegt. Eingreifgruppe verst. III./Gren.Rgt. 713 in den Raum um Aabybro. Stab II./Gren.Rgt. 713 von Brönderslev nach Hjermeslev.

 

s. 5:

Die ausserordentlich komplizierten Verhältnisse in Aalborg und eine Entlastung des Abschn.Kdr. Nord machen es notwendig, einen neuen Abschnitt Aalborg zu bilden.

Abschn.Kdr. ist der Kommandant des Verteidigungsbereiches, Vertreter und gleichzeitig Bearbeiter aller taktischen Fragen ist als Führer des Abschnitts-Stabes der Kommandeur Res.Gren.Rgt. 69.

Mit dem 4.12.43 wird der Stab der 416. Inf.Div. nach Aalborg verlegt, der Stab des Abschnitts-Kommandeurs Nord nach Brönderslev.

Stab Art.Abt. 416 verlegt gleichzeitig nach Aalborg.

Der Abschnitt der Division wird neu befohlen (siehe Karte Anl. 2).

Mit W.B.Dänemark Abt. Ia Nr. 1218/43 g.Kdos. v. 26.11.43 wird befohlen, daß der Stab Res.Gren.Rgt. 69 und die Regiments-Einheiten der 166. Res.Div. wieder zugeführt werden. Die Führung des Abschnitts-Stabes übernimmt Oberstlt. Seebohm beim Kommando Flughafenbereich.

Als Kräfteausgleich wird der Division das Gen.Batl.D XVIII zugeführt.

Am 20.12.43 wird auch das Res.Gren.Btl. 193 wieder der 166. Res.Div. zugeführt.

III. Kampfführung
Siehe Kampfanweisung der 416. Inf.Div. und Neufassung vom 11.9.1943.

IV. Ständiger und feldmässiger Ausbau Nordjütlands
Siehe Tätigkeitsbericht Abt. Ia/Pi (Anlage 7).

V. Nachrichtenwesen
Siehe Tätigkeitsbericht Abt. Ia/Nafü (Anlage 8).

VI. Umbenennungen und Neuaufstellungen während der Berichtszeit
Es wurden während der Berichtszeit umbenannt:

1.) Sich.Rgt. 27 mit Wirkung vom 15.1.43 gem Verfg. Chef H Rüst und BdE. AHA/Ia(I) Nr. 42247/42 geh. vom 31.12.42 in Fest.Inf.Rgt. 712,

2.) Gr.W. und Pz.Jg.Kp./Gren.Rgt. 931 mit Wirkung vom 14.3.43 gem Verfg. Chef H Rüst und BdE. AHA/Ia(I) Nr. 11310/43 geh. vom 22.3.43 in 13./ und 14./Fest.Inf.Rgt. 712,

3.) Sich.Rgt. 62 mit Wirkung vom 1.4.43 gem Verfg. Chef H Rüst und BdE. AHA/Ia(I) Nr.11310/43 geh. vom 22.3.43 in Fest.Inf.Rgt. 713,

4.) Gr.W. und Pz.Jg.Kp./Gren.Rgt. 930 mit Wirkung vom 1.4. 43 gem Verfg. Chef H Rüst und BdE. AHA/Ia(I) Nr. 11310/43 geh. vom 22.3.43 in 13./ und 14./Fest.Inf.Rgt. 713,

5.) Gem. Verfg. Chef H Rüst und BdE. AHA/Ia Nr. 18087/43 geh. vom 21.5.43 wurde der Div.Nachschubführer 416. Inf.Div. aufgestellt.

 

s. 6:

 

6.) Der Auftrag der Division, Pi.Kp. zu einem Pi.Btl. auszubauen (siehe Tätigkeitsbericht Ia/Pi.Ziff.7)

 

VII. Ausbildung
Bestimmend für die Ausbildung der Truppe waren folgende Faktoren:

1.) Der schlechte Ausbildungsstand der aus Osten zugeführten Sich.Rgt. 27 und 62.

2.) Der Befehl zu Erfassung jedes einzelnen Mannes.

3.) Auswertung der Ost-Erfahrungen in der Panzerabwehr.

4.) Der schlechte Zustand der Unterführer.

5.) Ausbildung der Luftwaffe und Marine im Inf.Kampf.

6.) Schnelle Bereitschaft der Truppe für den Fall eines Feindangriffs.

Zu 1.)
Die verhältnismässig geringen zur Verfügung stehenden Kräfte schrieben als Endziel der Ausbildung vor:

Die Umformung der Sicherungstruppen in Angriffstruppen.

Die Sich.Rgt. 27 und 62 waren im Osten zum Wachdienst und zur Bandenbekämpfung eingesetzt. Der stützpunktartige und weit auseinandergezogene Einsatz hatte eine Ausbildung fast unmöglich gemacht. Die Tatsache machte es notwendig, mit einer umfassenden Grundausbildung zu beginnen. Erschwerend für die Ausbildung war das hohe Durchschnittsalter der Mannschaften.

Zu 2.)
Die befohlene Ausbildung und Erfassung auch das letzten Mannes, einschließlich der Reichsdeutschen Zivilisten wurde weiter betrieben.

Zu 3.)
Die in der Panzernahbekämpfung an der Ostfront gemachten guten Erfahrungen wurden die Grundlage einer umfassenden Ausbildung auf diesem Gebiet. Mit 416. Inf.Div. Abt. Ia Nr. 1341/43 geh. (siehe Anlage 9) wurde die Durchführung der Ausbildung befohlen. Die Aufstellung der Panzervernichtungstrupps wurde durchgeführt. Die Ausbildung der Trupps lag in den Händen der Abschn.Kdr. Auch Luftwaffe und Marine wurde an den Lehrgängen beteiligt.

Zu 4.)
Zur Förderung des Unterführer-Nachwuchses wurden vom Stellv.Gen.Kdo.X.A.K. Ausbildungsoffiziere abgestellt. In mehrwöchentlichen Lehrgängen, die von den Regimentern laufend durchgeführt wurden, gelang es, den Ausbildungsstand zu heben und eine Verjüngung des Unteroffz.Korps zu bewirken. Lehrgänge für Unterführer-Anwärter gehen laufend weiter.

Vom Fest.Inf.Rgt. 713 wurde in Sulsted eine Lehrabteilung aufgestellt, in der alle Lehrgänge (Unterführer, Panzernahbekämpfung), die in der Hand des Regiments liegen, zusammengefasst sind. Die Lehrgänge für Unterführer-Anwärter des Fest.Inf.Rgt. 712 werden in Hansted durchgeführt.
 

s. 7: 

zu 5.)
Die bereits im Berichtsjahr 1943 angelaufene infanteristische Ausbildung der Luftwaffe und Marine durch Ausbilder des Heeres und durch Lehrgänge bei den Abschnitten wurde vertieft und gefördert.

Zu 6.)
Die Ständig drohende Gefahr eines Feindangriffs machte eine dauernde Bereitschaft der Truppe unerläßlich.

Laufend wurde durch Übungsalarme und damit verbundene kurze Einsatzübungen die Bereitschaft der Truppe überprüft und die Zweckmäßigkeit der Alarmkalender kontrolliert.

An Übungen wurden monatlich befohlen:

Eine grössere Alarmübung in jeden Abschnitt in Verbindung mit einer Nachrichten-Übung.

Ein Angriff mit einer Nachrichten-Übung.

Ein Angriff auf jeden Stützpunkt.

Eine Alarmierung bei Tage, eine bei Nacht.

Ein Planspiel zur Schulung in der Befehlsgebung. 

Die Übungen zeigten am Ende der Berichtszeit einen wesentlichen Fortschritt in der Ausbildung der Mannschaften, ließen jedoch noch große Mängel in der Ausbildung der Offz. und Uffz. erkennen.

VIII. Maßnahmen zur Bekämpfung von Fallschirmsjägern
Die in der Berichtszeit sich dauernd steigernden Sabotagefälle und das häufig beobachtete niedrige Kreisen von Feindflugzeugen in der Nachtzeit ließen den Schluß zu, daß der Gegner systematisch im Gebiet der Division Agenten mit Fallschirm absetzt. Besonders geeignete Räume nördlich der Linie Randers – Viborg – Skive und südlich der Linie Aalborg – Nibe – Lögstör. An Hand von aufgefundenen Fallschirmen, Fahrrädern an Fallschirmen und Brieftaubenkästen wurde festgestellt, dass der Feind tatsächlich diese Räume zum Absetzen von Agenten und Sabotagematerial benutzt. Mit 416. Inf.Div. Abt. Ia/Ib/Ic Nr. 2061/43 geh. vom 27.5.43 wurde die Aufstellung von Sonderkommandos zur Bekämpfung von Fallschirmsagenten befohlen (Anlage 9). Die Kommandos, die motorisiert sind, sind an das Netz der Flugmeldekomp. Angeschlossen. Dadurch ist gewährleistet, daß sofort nach Auftauchen verdächtiger fliegender Maschinen (Kreisen in geringer Höhe), die in der Nähe stationierten Kommandos angesetzt werden können.

IX. Militärische Ausnahme-Zustand
Vermehrte Sabotageakte, Zusammenrottungen und Streiks veranlaßten den W.B. Dän., am 29.8.43 den militärischen Ausnahmezustand zu verhängen. Unterlagen siehe Anl. 10.

F.d.R.
[sign.]
Oberleutnant

Für das Divisionskommando
Der erste Generalstabsoffizier

Im Entwurf gez.:
Frhr. v. Bodenhausen

 

Kilde:
Original; Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv, RH 26-416/6
Rigsarkivet, Håndskriftssamlingen XVI, pk. 65 læg 871