Stützpunktartiger Ausbau der Küstenverteidigung, 10.1.1942

B 8

Geheime Kommandosache!

H.Qu., den 10. Januar 1942

Der Befehlshaber der deutschen
Truppen in Dänemark
Abt. Ia – Br.B.Nr. 4/42 g.Kdos.

 

Bezug: OKW.WFST./Abt.L(I Op.) 003022/41 g.Kdos. vom 14.12.41.
Betr.: Stützpunktartiger Ausbau der Küstenverteidigung


An
Oberkommando des Heeres,
Chef H Rüst u. BdE/Stab

Mit Bezug auf o.a. Verfügung wird folgendem eine Planung des im Bereich von Dänemark vorgesehenen stützpunktartigen Ausbaues der Küstenverteidigung vorgelegt.

Über diesen Ausbau hat eine Besprechung mit dem Marinebefehlshaber Dänemark stattgefunden. Dabei ist Übereinstimmung der beiderseitigen Ansichten festgestellt worden.

Der Ausbau beschränkt sich vorläufig auf die dänische Westküste und Nordjütland bis Frederikshavn. Es wird durchgeführt werden, durch Kräfte des Festungsbaustabes Dänemark (Teile Festungspionierstab 26) der der Kriegsmarine zugeteilt ist und z.Zt. Kräfte für Planung und dänische Firmen mit dänischen Arbeitern für den Bau verfügbar.

Es brauchen daher Kräfte zur Bauaufführung durch Reichsminister Dr. Todt nicht beansprucht werden.

Der Bau ist nunmehr in nachstehender Reihenfolge geplant:

a) Anlage eines Drahthindernisses um die große Batterie bei Hansted, um den Leitstand und um jedes ihrer 4 Geschütze.

b) Anlage eines Drahthindernisses um jede Seezielbatterie der Kriegsmarine und um jede Heeresküstenbatterie.

c) Anlage einzelner ausgebauter MG.-Stände bei jeder Seeziel- und Heeresküstenbatterie, von denen das Hindernis bestrichen werden kann und für Fliegerabwehr. Gleichzeitig damit Anlage einzelner Schützenstände etwa für Gruppenstärke bei den einzelnen Batterien.

 d) Anlage von 1 oder 2 Verteidigungsstellungen für Infanteriezüge im feldmässigem Ausbau mit Drahthindernissen im Abschnitt der Batterie Hansted, für die zum Schutz der Batterie Hansted an deren Nähe liegenden Kampgruppe des Heeres.

e) Ausbau einzelner MG.- und Schützennester

1.) An der Nordspitze von Skagen zu dessen Schutz.

2.) Am Hafen von Hirtshals zu dessen Schutz.

3.) Bei Lökken an der Jammerbucht zur Sperrung der dort bestehenden Landungsmöglichkeit.

4.) Bei Hvidesand zum Schutze der Schleuse zum Ringköbingfjord.5.) Bei Blaavandshuk zum Schutze der dort stehenden Heeresküstenbatterie und sonstiger wichtiger militärischer Anlagen.

6.) An der Nordspitze der Insel Fanö zum Schutz der Einfahrt in den Hafen von Esbjerg, der dort stehenden Heeres-Küstenbatterie und der Flak- und Sperr-Batterie.

Eine Übersichtsskizze der Seeziel-Batterien und der Heeres-Küsten-Batterien liegt bei. (bei diesem ??? nicht!)

Mit dem Ausbau wird im Kürze begonnen. Tarnung aller Hindernisse gegen Fliegersicht wird dabei besonders beachtet werden.

Nach Fertigstellung dieser Arbeiten wird eine Planung des weiteren Ausbaues vorgelegt werden.

In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Marinebefehlshaber Dänemark den Einsatz von weiteren 5 Seeziel- oder Heeres-Küsten-Batterien zur Sicherung an der Aalback- Tannis- oder Jammerbucht für wünschenswert hält. Der Kriegsmarine stehen zu diesem Zweck keine Batterien zur Verfügung. Ebenso können aus dem hiesigen Befehlsbereich keine Heeres-Küsten-Batterien dorthin verschoben werden, da die derzeitigen Einsatzorte vordringlich sind.

1 Übersichtsskizze 

Für den Befehlshaber der deutschen
Truppen in Dänemark
Der Chef des Generalstabes
gez. : Graf v. Brandenstein

 

Verteiler:
OKH Ch H Rüst u. BdE/Stab                 1. Ausf.
Mar.Bef.Dänemark                              2. Ausf.
General der Luftwaffe D.                      3. Ausf.
416. Inf.Div.                                       4. Ausf.
Abt.Ia (Entwurf)                                  5. Ausf.