Aktivitetsberetning nr. 1, 416. Infanteridivision

Tätigkeitsbericht

Nr. 1
Kommando 416. Infanterie-Division
Abt. Ia

 

Inhaltsverzeichnis
1.) Aufstellung
2.) Einsatz und Unterbringung
3.) Ausbildung
4.) Besichtigungen, Besuche, Meldungen
A.) Anlagen zu 1.)
B.) Anlagen zu 2.)
C.) Anlagen zu 3.)
D.) Anlagen zu 4.)

Der Tätigkeitsbericht wurde geführt in der Zeit vom 30.12.1941 bis 30.4.1942 von Oberleutnant und 0 1

Gesehen
Oberstleutnant und Ia

 

Aufstellung

Der Stab 416. Inf.Div. wurde vom Wehrkreiskommando XI, Hannover, aufgestellt. Kalenderführende Dienststelle ist die Div.Nr. 191, Braunschweig. (Nr. der Mob. Hauptliste: 116 144 stellv. General-Kommando XI A.K. (Wehrkreiskommando XI). Einige Offiziere und Beamten wurden vom O.K.H. gesondert zugewiesen. Die der Division unterstellten Einheiten wurden durch verschiedene Wehrkreiskommandos (siehe Kriegsgliederung B 1) ungefähr zur selben Zeit aufgestellt.

Beendigung der Aufstellung war für den Div.Stab auf den 30.12.41 12.00 Uhr befohlen. (s. Anl. A1)

Die Aufstellung musste sehr plötzlich und rasch vonstatten gehen, ist aber im wesentlichen reibungslos verlaufen, obwohl sie in die Weihnachtsfeiertage fiel.

Als Div.Kdr. wurde mit Wirkung vom 23.12.41 Generalmajor v. Dewitz gen. v. Krebs, bisher Kdr. I.R. 323, befohlen. Mit Wirkung vom 31.12.41 wurde Generalmajor Brabänder, Kdr. I.R. 241, zum Div.Kdr. ernannt (s. Anl. A2), während Generalmajor v. Dewitz die Div. Nr. 191 in Braunschweig übernahm. Endgültige Offiziersstellenbesetzung des Div.Stabes, Stand vom 1.2.42., (s. Anl. A3)

Die Landesschützen – Einheiten werden grundsätzlich ihren Inf.Rgt. in jeder Hinsicht unterstellt. Ihre Bezeichnung als Landesschützen haben sie lediglich im Schriftverkehr mit den Ersatz- und sonstigen Dienststellen der Heimat anzuwenden. (s. Anl. A4)

Für die Einheiten der Division, ausgenommen die Landesschützen-Einheiten, stellt Wehrkreis IX die Ersatz-Truppenteile. (A5)

Ab 17.2.42 stellt für die eben genannten Einheiten Wehrkreis X die Ersatz-Truppenteile. (A6)

Mit dem 1. März 1942 werden die Infanterie-Regimenter endgültig in Landesschützen-Regimenter umbenannt. (A7)

Kriegsgliederung der Division, Stand vom 1.3.1942, siehe Anlage (A8).

Stammtafel des Divisionskommandos, siehe Anlage (A9)

 
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Einsatz und Unterbringung.
Die 416. Inf.Div. löste gem. „Der Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark, Abt. Ia, 1845/41 geh. vom 24.12.41“ die 218. Inf.Div. ab. (B1)

Ein Vorkommando des Div. Stabes unter Major Ruff trifft am 28.12.41. in Kopenhagen ein und wird durch den Befehlshaber und die Abteilungsleiter eingewiesen. Am 30.1.42. [sic!] Verbindungsaufnahme des Vorkommandos mit dem Kdo. 218. I.D. in Silkeborg.

Die Einheiten der Division haben inzwischen ihre Aufstellung beendet und werden nach Dänemark transportiert. Das I.R. 441 wird nach dem Truppenübungsplatz Oksböl transportiert, um von dort dann zu den einzelnen Unterbringungsorten verlegt zu werden. Dasselbe anschliessend beim I.R. 443.

Der Div.Stab wird inzwischen verspätet (befohlen war der 30.12.1941) am 3.1.1942 in Braunschweig verladen und trifft am 6.1.1942 in Silkeborg ein. Die Transportbewegungen erleiden alle sehr erhebliche Verzögerungen, verursacht wohl hauptsächlich durch die Bahnverhältnisse in Dänemark (streckenweise eingleisig!) und die angespannte Transportlage überhaupt.

Am 6.1.1942 – 12.00 Uhr meldet die Division, dass sie die Kommandogewalt über Jütland übernommen hat (B2) Trotz der überaus kurzen Zeit (½ Tag) sind die Abteilungsleiter im wesentlichen orientiert, die 218. I.D. rückt beschleunigt nach Russland ab.

Der Generalmajor Brabänder noch nicht eingetroffen ist, übernimmt Oberstleutnant Manitius von der 218. I.D. die Führung aller Teile der 218. und 416. I.D. in Jütland. (B3)

Am 7.1.1942 wird auf Grund einer um 11.00 Uhr von Blaavandshuk beim Restkommando der 218. I.D. einlaufende Meldung „Wachverstärkung“ befohlen. Es wurden durch Einheiten der 218. I.D. 2 Schiffe unbekannter Nationalität und Detonationen auf See, anscheinend Schiffsartillerie, gemeldet. Auch Aufklärungsflugzeuge bringen keine restlose Klarheit, bis sich herausstellt, dass es sich um deutsche Minensucher handelt, die englische Minen sprengen. (Die Benachrichtigung der Marine darüber war irgendwie aufgehalten worden. Auf Grund der äusserst zahlreich anlaufenden Gespräche der 218. I.D. und 416. I.D. war dieses Fernschreiben nicht durchgegeben worden). Um 15.00 Uhr wird die Wachverstärkung aufgehoben.


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Am 8.1.42. meldet das I.R. 441, dass alle Posten und Wachen abgelöst, die Unterkünfte der 218. I.D. übernommen sind.

Die 4./Landsch.-Btl. 809 in Aalborg wird am 8.1.42 er Division unterstellt, steht aber nur für Bewachungsaufgaben zur Verfügung.

Am 9.1.42. übernimmt Oberst v. Hertell, Kdr. I.R. 443, die Führung der Division.

Am 11.1.42.wird das Inf.Ers.Btl. 333 von Slagelse, Sorö und Korsör nach Jütland (Fredericia) verlegt, untersteht aber weiterhin der Div. Nr. 160, Kopenhagen. Für Kampfhandlungen untersteht das Btl. dem Bef.Dänemark als Reserve.(B7)

Am 13.1.42. meldet das I.R. 441, dass alle Posten und Wachen im Nordabschnitt (s. Karte bei Anlage B1) abgelöst, die Unterkünfte der 218. I.D. übernommen sind.

Damit hat die 416. I.D. alle Posten und Wachen in Jütland übernommen.

Die Artillerie-Abteilung 416 ist an ihren Bestimmungsorten eingetroffen.

Am 15.1.42 ist die Division vollständig (Die fehlenden Granatwerferkompanien sind eingetroffen). Das I.R. 441 hat einen Musikzug erhalten.

Am 16.1.42 wird die 10./I.R. 441 von Vem nach Lemvig verlegt, da dort näher an den Feldwachen und bessere Unterkunft.

18.1.42. Generalmajor Brabänder übernimmt die Führung der 416. I.D.

Oberst v. Hertell tritt zum Rgt. zurück.

Um allen unterstellten Einheiten einen Überblick über die Gliederung der Division und ihrer Reserven zu geben, wird ein Einsatzbefehl herausgegeben, auf Grund dessen die übernommenen Kampfanweisungen und Alarmkalender in den neuen Verhältnissen entsprechende umzuarbeiten sind. (B5) Da der Division 1000 Fahrräder zusätzlich zugeteilt worden sind, werden einige Kompanien voll mit Fahrräder ausgerüstet. Da die 416. I.D. wesentlich schwächer als die 218. I.D. ist (218. I.D. besass volle Kriegsstärke), muss grösster Wert auf Beweglichkeit aller Teile, insb. der Reserven gelegt werden. Zusätzlich sind, wie auch schon bei der 218. I.D. für die nicht durch eigene Kfz. beweglich gemacht werden können, dänische Kfz. listenmässig festzulegen. (B6+7)

 
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Der stützpunktartige Ausbau der Küste wird weiterhin fortgesetzt. Die Verstärkung der Küsten von Norwegen und Belgien-Frankreich besonders vordringlich ist, wird an der dänischen Westküste vorerst an feldmässigen Befestigungen gearbeitet. Diese Arbeiten (Drahthindernisse und MG-Stände bei den Küstenbatterien) werden von Festungsbaustab Dänemark ohne Organisation Todt durchgeführt. (B5)

Um das II./I.R. 443 geschlossen in die Hand seines Kdr. Zu geben, wird die 7. Kompanie von Hadersleben nach Varde verlegt.

Die 3. Kompanie wird von Varde nach Kolding verlegt zwecks besserer Handhabung als Abschnitts-Reserve und für Wachgestellung in Kolding.

Nach Hadersleben kommt die 3.(s)/Art.Ers.Abt. 58, die aber der Division Nr. 160 in jeder Hinsicht unterstellt bleibt. (B9)

Beendigung dieser 3 Verlegungen am 6.2.42.

Da in Dänemark besonders mit Fallschirmsagenten zu rechnen ist, werden vom Bef.Dänemark nochmals Richtlinien für deren Bekämpfung herausgegeben. (B10)

Am 4.2.42. wird eine Gruppe der 6./I.R. 441 nach Klitmöller als zusätzliche Wache mit Posten an der Küste verlegt.

Die Küstenposten bei Söndervig(1) westl. Börsmose(2), Sädding(3) und auf Fanö(4, 5 u. 6) werden der Dienstanweisung des Kdt. im Abschnitt dän. Westküste (Korv.Kapt. Steckelberg) sinngemäss angegliedert. Sie melden besondere Vorkommnisse zuerst an diesen, unter Angabe ihrer Postennummer gem oben (1-6). (B10)

Nachdem die 7. und 3./I.R. 441 verlegt sind, wird die Grenze zwischen Unterabschnitt Jütland-Süd I und II so geändert, dass die ??. Kompanie eindeutig in der Hand des Kdr. II./I.R. 441 ist. (B?)

Am 17.2.42 wird die 2.Art.Abt. 416 zwecks erhöhter Einsatzbereitschaft von Skive nach Holstebro verlegt.

Es wird überprüft, wie weit die Eisenbahnbrücke bei Aalborg über den Limfjord als behelfsmässige Strassenbrücke vorbereitet is. Sobald Witterung zulässt, soll Einsatzübung durch Pi.Kp.416 durchgeführt werden. (B13)

Bei Aggersund geht eine dritte Strassenbrücke über den Limfjord ihrer Vollendung entgegen (Brückenklasse I). Im Einsatzfalle ist sie schon jetzt (Februar 42) als militärisch brauchbar zu betrachten. (B14)


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Bei Kap d’Antifer (Kanalküste) sind etwa 100 feindliche Fallschirmjäger abgesprungen und haben Gerät W 110 und Freya-Gerät angegriffen. (B15)

Um ähnliche Überraschungen in Dänemark zu verhüten, werden alle Würzburg- und Freya-Geräte auf Jütland betr. Sicherung überprüft. Die Prüfung ergibt: Schutz ist ausreichend. (B16)

Am 16.3.42 werden 1 Zug/Granatwerfer-Kompanie und 1 Zug/Panzerjäger-Kompanie/Ldschtz.Rgt. 930 nach Hansted zur Sicherung der Fernkampfbatterie verlegt.

Am 24.3.42 wird die 3./Ldschtz.Rgt. 931 von Kolding nach Borris-Lager verlegt. In Kolding verbleibt nur ein besonders zusammengestellter Wachzug.

Am 30.3.42 wird die 3./Art.Abt. 416 von Ribe nach Lindholm verlegt.

Vom O.K.H. werden besondere Richtlinien für Kampf und Einsatz der Küstenbatterien herausgegeben. Der Kampf gegen Seeziele aufnehmen, wenn Erfolg zu erwarten ist; also nicht 7,5 cm Geschütze gegen Kreuzer einsetzen. Schutz gegen jegliche Überraschung, jeder Mann muss mit Gewehr, le.M.G. und Handgranaten ausgebildet sein. (B17)

Vom Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark werden neu bearbeitete Kampfanweisungen herausgegeben, in die alle inzwischen ergangenen Änderungen eingearbeitet sind. (B18)

Anfang April wird die Besatzung Jütlands durch Inf.Ers.Rgt. 225 (Div. Nr. 160) verstärkt. Jütland wird wieder, wie bei der 218. Inf.Div., in 3 Abschnitte eingeteilt. Das Ers.Rgt. im Süden untersteht für den taktischen Einsatz der 416. Inf.Div., bleibt in jeder anderen Beziehung der Div. Nr. 160 unterstellt.

Der Kdr. 416. Inf.Div. hat für Vorbereitung und Durchführung der Verteidigung Jütlands gegenüber allen Kommandobehörden und deutschen Zivil-Dienststellen Befehlsbefugnisse. (B19-20)

Entsprechend dieser Umgruppierungen, insbes. der Unterstellung der Marine und der Luftwaffe usw. unter die verantwortlichen Kommandeure der 416. Inf.Div. und Div.Nr. 160, werden neue Kampfanweisungen herausgegeben. (B21)

Die Betriebsstofflagerung für heereseigene und dänische Kraftfahrzeuge wird der neuen Lage entsprechend geändert. (B22)

Am 7.4.42 tritt ein Erkundungsstab zur Erkundung des Ausbaues der Landesbefestigung an der jütischen Westküste zusammen.

Zusammensetzung:
Oberstlt. Guercke, Leiter des Erkundungsstabes
Oblt. Rogoll, ?.C.-Offizier
Hptm. Hoffmann, Pionier-Offz.
Oblt. Schulz, Art.Offz.


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Genaue Aufträge, Arbeit und Ergebnis der Erkundung siehe Tätigkeitsbericht Nr. 2 Kdo. 416. Inf.Div., Abt. Ia.

Unterbringung der 416. Inf.Div. mit taktisch unterstelltem Inf.Ers.Rgt. 225 nach dem Stande vom 30.4.1942 s. Anlage B 23.

Stärke und Bewaffnung der Infanterie-Wachen an der jütischen Westküste. s.Anlage B 24. 

Kilde:
Original: Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv, RH 26-416/3
Kopi: Rigsarkivet, Håndskriftssamlingen XVI, pk. 62 læg 837