218 Inf.Div., Abteilung Ia, Tätigkeitsbericht, marts-juni 1941

Rigsarkivet, Håndsskriftssamlingen XVI, pk. 61 læg 813 (= Danica 1000 sp. 4 fr. 004448-62)

Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv: RH 26-218/3

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Forside:

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Titelblad:

Tätigkeitsbericht  Ia Kdo.

218. I.D.

v. 1.3.-30.6. 41

218. Infanterie Division
Abteilung Ia

Tätigkeitsbericht Nr.

Begonnen: 1. März 1941 Abgeschlossen: 30. Juni 1941

Verantwortlich für die Führung

von 1. März 1941 bis 30. Juni 1941

Major i.G. Freiherr von Bodenhausen

mit der Führung beauftragt

von 1. März 1941 bis 30. Juni 1941

Hauptmann Thalemann, 1. Ord.Offz.

 

Inhaltsübersicht.
Wiederaufruf der Division   1
Umgliederung   1
Einsatz in Dänemark   1
Besetzung der Kommandostellen   2
Einsatz und Aufgaben der Division in Dänem   2
Verlegung der Division von Seeland/Fünen nach Jütland   3
Standortälteste   4
Haupterfordernisse der Kampfführung   5
Umgliederung im Abschnitt Jütland-Mitte   6
Aufstellung von Heeresküstenbatterien   6
Einsatz von Küstensperrbatterien   7
Verstärkung der Küstensicherung   7
Unterstellung 4./Lds.-Schützen Btl. 809   8
Abschuss eines engl. Flugzeuges   8
Harpune Nord   8
Einsatz schwimmender Verbände der Kriegsmarine   8
Neuausgabe KStN und KAN   9
Ausbildung der Inf.   9
Ausbildung der Artillerie, Pion, Nachr.   10
Wichtige Besprechungen, Besichtigungen und Besuche   11

 

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Wiederaufruf der Division
218. Inf.Div., vom 3.7.40 bis 17.3.41 als Urlaubsdivision zum W.K. III z.V. OKH/Chef H Rüst u BdE abgestellt, wurde auf Grund des Befehls OKH/Chef H Rüst u BdE AHA Ia (II) 732/41 g.Kdos. vom 25.2.41 durch W.K. III, Abt. Ib Mob, A.Z. U O 158/41 g.Kdos. vom 28.2.41 zum 5.3.41 wieder aufgerufen. Ab 20.3.41 hatte sich die Division zum Abtransport bereitzuhalten.

Umgliederung.
Gemäss Verfügung OKH/Chef H Rüst u BdE AHA I a (II) 332/41 g.Kdos. vom 3.2.41, bezw. Befehl W.K. III, Abt. I b Mob, A.Z. O U 137/41 g.Kdos. vom 26.2.41 wurde die Division umgegliedert.

Abgegeben wurden:
3 Inf. Reiter-Züge,
1./Div. A.A. 218,
Stab und Nachrichten-Zug A.A. 218,
TE. Pz.Jg.-Zug und I.G.-Zug Div.A.A. 218,
Druck.Tr. A.R. 218,
1./kl. Kw. Kol. 218
7./Betriebsstoff Kol. 218
Feldlazarett 218
Werkstatt-Komp. 218 ohne einen Kw.-Werkstatt Zug,
3., 6. und 9. Batterie A.R. 218 (nur Personaleinheit),
1./Kr.Kw.-Zug 218,
Schlächterei-Zug (mot) 218,
leichte Nachrichten Kol. a (mot) 218.

Neu aufgestellt wurden nach den gleichen Befehl:
Nachschub-Kp. (bespannt) 218,
Schlächterei-Zug (mot) 218.
Gemäβ Verfügung OKH Chef H Rüst u BdE Ia (II) 1103/41 g.Kdos. vom 28.3.41 wurden die Personaleinheiten der 3., 6. und 9. Batterien A.R. 218 wiederhergestellt. 1. Aufstellungstag 15.4.41.
Stand der Kriegsgliederung vom 1.4.41 siehe Anlage 1.

Einsatz in Dänemark.
Mit Verfügung Bef. Dänemark I a 215/41 geh. vom 7.3.41 wurde die Division zur Ablösung der in Dänemark eingesetzten 269. I.D befohlen. Kräfteverteilung und Unterbringung der 218. I.D., die

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bis auf wenige Ausnahmen die bisherigen Quartiere der 269. I.D. zu beziehen hatte, geht aus Anlage 2 hervor.

Der Transport der Division wurde entsprechend Einlade-Übersicht der Transport-Kommandantur Berlin in der Zeit vom 16.3.41 – 25.3.41 ohne Zwischenfälle durchgeführt. Die für Seeland und Fünen bestimmten Truppen wurden mit der Bahn nach Warnemünde, auf Trajekten nach Gjedser und von dort mit der Bahn in ihre neuen Unterkünfte befördert. Die in Jütland und Nord-Schleswig unterzubringenden Truppen erreichten ihre neuen Unterkünfte durch Bahnfahrt.

Das Kommando über den Bereich Seeland und Fünen wurde am 22.3.41 von 269. I.D. an 218. übergeben.

Sitz des Kdos. 218. I.D. war Kopenhagen, Zitadelle.

Die in Jütland eingesetzten Truppen der 218. I.D. waren in territorieller Beziehung einschlieβlich der in normalen Zeiten erforderlichen Sicherungs- und Bewachungsaufgaben dem Div.Kdo. Nr. 160 unterstellt. In jeder anderen Hinsicht verblieben sie unter dem Kommando der 218. I.D. Die in den letzten Wochen vor der Ablösung verringerten Wachen an den Küsten Jütlands waren nach Eintreffen der 218. I.D. wieder in der vorherigen Stärke zu beziehen.

Besetzung der Kommandostellen:
Befehlshaber der Deutschen Truppen in Dänemark, Sitz Kopenhagen
General d. Inf. Lüdke
Chef des Stabes: Oberst von Krause,
I a                  : Major Leder

218. I.D., Sitz Kopenhagen
Kommandeur: Generalmajor Freiherr von Plotho,
I a                  : Major Freiherr von Ledeburg,

Div.Nr. 160. Sitz Viborg
Kommandeur: Generalleutnant Schünemann,
Ia                   : Major Mauff

Einsatz und Aufgaben der Division in Dänemark.
Der Besitz Dänemark ist für die Kriegsführung Deutschlands von Wichtigkeit.

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1.) in operativer Hinsicht (Beherrschung des Nordseeraumes und Absperrung der Ostsee)

2.) als Nachschubweg für die in Norwegen eingesetzten Truppen

3.) in seiner Eigenschaft als Versorgungsgebiet für Deutschland.

Hauptaufgabe der in Dänemark eingesetzten Truppen ist die Abwehr feindlicher Unternehmungen von der See und aus der Luft. Inneren Unruhen, insbesondere im Gefolge feindlicher Angriffsversuche, ist durch stets Wachsamkeit und Kampfbereitschaft zu begegnen.

Die Inseln Seeland und Fünen sind ihrer geographischen Lage entsprechend als weniger gefährdet su betrachten. Die Aufgaben dort beschränken sich im allgemeinem auf die innere Überwachung des Landes. Ihre Verteilung passt sich gemäβ in der Hauptsache den Unterbringungsmöglichkeiten in grösseren Ortschaft an. Die Überwachung der Küsten und Häfen erfolgt hier hauptsächlich durch Luftwaffe und Marine.

Am 9.4.41 (dem Tag der Wiederkehr der Besetzung Dänemarks) wurde von der Division erhöhte Aufmerksamkeit befohlen. Teilweise wurde vorsorglich Alarmbereitschaft angeordnet. Der Tag verleif vollkommen ruhig.

Verlegung der Division von Seeland/Fünen nach Jütland.

Nach Prüfung der sich für 1941 abzeichnenden Gesamtlage hatte auf Weisung des OKW eine Verstärkung der Besatzung von Jütland zu erfolgen. Im Zuge der Umgruppierung der Heerestruppen wurde der Schwerpunkt der 218. I.D., der bisher auf Seeland lag, nach Jütland verlegt.

Gem. Verfügung Bef. Dänemark Ia 400/41 geh. vom 5.4.41 erfolgte in der Zeit vom 20.-30.4.41 die Verlegung der auf Seeland/Fünen untergebrachten Teile der Division nach Jütland.

Auf Seeland verblieben zur Verfügung Kriegsmarine I./A.R. 218 und zur Verfügung des Bef. Dänemark Verpflegungs-Amt 218 und Schlächtereizug 218.

Die in Jütland untergebrachte Division Nr. 160 mit Sitz des Stabes in Viborg wurde abgelöst und das Kommando über Jütland am 30.4.41 durch 218. I.D. übernommen. Sitz des Kommandos der 218. Inf.Div. wurde Silkeborg.

Gem. Befehl 218. I.D. Ia/Ib 155/41 geh. v. 7.4.41 traten mit der Verlegung der Division nach Jütland die le. Inf. Kol. der 3 Inf.Rgtr. unter den Befehl des Div.Nachschubführers 218 mit folgenden Bezeichnungen:

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le. Inf. Kol. I.R. 323 = 7. le. Fahrkolonne 218
le. Inf. Kol. I.R. 386 = 8. le. Fahrkolonne 218
le. Inf. Kol. I.R. 397 = 9. le. Fahrkolonne 218
(vergl. auch Verfügung W.K.III, I b/Mob A.Z. II A Nr. 05129/41 geh. vom 21.5.41).

Sie wurden in Schleswig zusammengezogen (Anlage 1). Das Personal wurde zum A.R. 218 und zur Nachschub-Kp. 218 kommandiert, die Pferde an der Landwirtschaft ausgeliehen.

Die damalige Gruppierung und Unterbrigung der Division (Stand vom 10.5.41) ist aus Anlage 2 ersichtlich.

Standortälteste.
Die vom Bef. Dänemark zu bestätigenden Standortältesten sind hinsichtlich territorialer Belange dem Bef. Dänemark direkt unterstellt.

Aufgaben und taktische Gliederung der Division auf Jütland.
Die Kräftegliederung und Verteilung der Division auf Jütland wurde im Gegensatz zur bisherigen Unterbringung der Division Nr. 160 ausschliesslich den taktischen Erfordernissen angepasst.

Als Hauptgesichtspunkte hierfür kommen in Frage:

1.) Beobachtung und Sicherung hauptsächlich der offenen Westküste Jütlands gegen handstreichartige Unternehmungen von See,

2.) Sicherung gefährdeter Häfen und strategisch wichtiger Punkte gegen Angriffe grösseren Stiles (Esbjerg, Ringköbing, Thyborön, Hirtshals, Skagen, Frederikshavn, Aalborg und die Brücken über den Oddesund und Kleinen Belt),

3.) Überwachung der durch Luftlandungen und Fallschirmspringer gefährdeten Räume (schwach besiedelte, flache Heidegegenden insbesondere nördl. Herning, um Grindstedt (westl. Vejle) und nördl. Hobro.

Die Verteidigung zu Land ist ausschliesslich Aufgabe des Heeres. Ihm sind im x-Falle sämtliche Einheiten der 3 Wehrmachtsteile taktisch unterstellt. Die nach obigen Erfordernissen zu treffenden Massnahmen sind als „Kampfanweisungen“ in den grundlegenden Befehlen des OKW 627/41 g.Kdos. W.F.St-Abt. L (II org) vom 3.5.41 und Bef. Dänemark 118/41 g.Kdos. vom 5.5.41 festgelegt.

Sie berücksichtigen im wesentlichen folgende Forderungen:

1.) Taktisch zweckmässige Kräftegliederung und entsprechende Unter-

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bringung der Truppen,

2.) Tiefengliederung unter Ausscheidung reichlicher Reserven.

3.) Weitgehende Motorisierung insbesondere der Reserven im Hinblick auf die für eine Division aussergewöhnlich groβe räumliche Ausdehnung zum Zwecke einer möglichst beweglichen Kampfführung mit der Möglichkeit einer schnellen Zusammenfassung der Kräfte an Brennpunkten

4.) Weitverzweigtes, auf den wichtigsten Linien mehrfach überlagertes Nachrichtennetz (Anlage 6)

5.) Sicherstellung der Zusammenarbeit mit den Kommandostellen von Luftwaffe und Marine im Interesse der Einheitlichkeit der Kampfführung bei klarer Trennung der Befehlsbefugnisse.

6.) Stete Wachsamkeit und Kampfbereitschaft der Truppen

7.) Aufrechthaltung straffer Manneszucht in und ausser Dienstag

Haupterfordernisse der Kampfführung.

1.) Schutz strategisch, verkehrs- und kriegswirtschaftlich wichtiger Räume und Objekte mit sparsamen Kräften

2.) sofortiger Angriff und Vernichtung des von See oder aus der Luft gelandeten Feindes unter Einsatz zusammengefasster schnell beweglicher Kampfgruppen.

Die „Kampfanweisungen“ für die Division wurden in den Befehlen
218. I.D. I a Br.B.Nr. 49/41 g.Kdos. vom 11.5.41
218. I.D. I b Br.B.Nr. 31/41 g.Kdos. vom 20.5.41 (Versorgung)
218. I.D. I a Br.B.Nr. 91/41 g.Kdos. vom 23.5.41 (Einsatz der Nachrichtenmittel) und
218. I.D. I a Br.B.Nr. 166/41 g.Kdos. vom 19.6.41
im einzelnen festegelegt und das Erforderliche unter Anlegen von Alarmkalendern durchgeführt.

An folgenden 6 Gefahrenpunkten der Küste:
Insel Fanö, Varde, Söndervig, Thyborön, Raer und Hirtshals
und bei den Regimentsstäben in
Hadersleben, Fredericia, Viborg und Aalborg
wurden gem. Befehl 218. I.D. I a Br.B.Nr. 91/41 g.Kdos. vom 23.5.41 nur für den x-Fall bestimmte Funktrupps mit stationären 30 Wattgeräten zur direkten Verbindung mit Divisions-Kommando Silkeborg eingesetzt.

Der Divisionsbereich Jütland wurde wie folgt eingestellt:
Abschnitt Jütland-Süd       I.R. 323 Kommandeur Oberst v. Dewitz
Abschnitt Jütland-Mitte     I.R. 386 Kommandeur Oberstleutnant Manitus
Abschnitt Jütland-Nord     I.R. 323 [i.e. 397] Kommandeur Oberstleutnant v. Busse

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Die Abschnitte wurden seitens der Regimenter in Unterabschnitte aufgeteilt. Die Truppen wurden gegliedert in
1.) unmittelbar an der Küste eingesetzte Einheiten
2.) Unterabschnitts-Reserven
3.) Abschnitts-Reserven
4.) der Division unmittelbar unterstellte Reserven.
(Kräftegliederung siehe Anlage 3).

Im Interesse schnellerer Beweglichkeit wurden insbesondere die Reserven aus den Kfz.-Beständen der Division motorisiert. Die Motorisierung weiterer Truppenteile für den x-Fall durch zivile dänische Kfz.-Bestände vorbereitet und kalendermäβig festgelegt worden.

Divisions-Gefechtsstände wurden zusätzlich in Aalborg, Holstebro und Varde erkundet.

Mit den Kommandostellen von Luftwaffe und Marine wurde sowohl durch das Divisions-Kommando als auch durch die Abschnitts- und Unterabschnitts-Kommandeure Verbindung aufgenommen und sichergestellt.

Umgliederung im Abschnitt Jütland-Mitte.
Mitte Mai 1941 wurde (unter Berücksichtigung des grundlegenden Befehls OKW 627/41 g.Kdos. W.F.St/II (Ia/op/II org.) vom 3.5.41 „Aufgaben und Befugnisse der Wehrmachtsteile zur Verteidigung der Küsten im gesamten Kriegsgebiet“ und Verfügung Bef. Dänemark Ia 118/41 g.Kdos. vom 7.5.41) eine Umgliederung der Division insbesondere im Abschnitt Jütland-Mitte nach Befehl 218. I.D. Ia/Op 49/41 g.Kdos. vom 11.5.41 vorgenommen.

An gefährdeten Punkten an der Küste wurden gem. Bef. Dänemark I a 118/41 g.Kdos. II. Angel. vom 6.5.41 Feldstellungen für Infanterie und Artillerie laut Karte (Anlage 3) ausgebaut bezw. festgelegt und in die „Kampfanweisungen“ eingearbeitet.

Aufstellung von Heeres-Küstenbatterien (HKB)
Gem. Befehl des Bef. Dänemark Ia 551/41 geh. vom 29.4.41 wurden unter Bezug auf Verfügung OKH Chef H Rüst und BdE AHA Ia (II) Nr. 8546/41 geh. vom 21.4.41 der Division 7 Heeresküstenbatterien:
                     521, 524, 525, 535, 538 und 540
zugeteilt.

Für personelle und materielle Ausstattung ist KAN und KStN 453a (gek.) vom 31.1.41 festgelegt. Für jede Batterie wurden 4 Geschütze 10,5 cm K 331 (f) frz. L 13 S zugewiesen. Die Unteroffiziere und Mannschaften waren von 218. I.D. zu stellen. Sie wurden zum

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Teil dem A.R. 218, zum Teil der Infanterie entnommen. Die Offiziere wurden der Division vom OKH zugewiesen.
                     Gem. Verfügung Bef. Dänemark Ia 597/41 geh. v. 7.5.41 wurden je 2 Offiziere - darunter die Batteriechefs - der Heeresküstenbatterien zu einem Lehrgang für Schiessen gegen Seeziele zur Lehr- und Ersatz-Abteilung für Eisenbahnartillerie (mot) 100 nach Rügenwalde kommandiert.
                     Unteroffiziere und Mannschaften wurden durch Anforderung bei den zuständigen Ersatztruppenteilen ersetzt.
                     Die Batterien waren ab 25.6.41 feuerbereit in Stellung (siehe Anlage 5).
                     Sie wurden mit Befehl Bef. Dänemark Ia 851/41 vom 27.6.41 dem Marinebefehlshaber Dänemark unterstellt.

Einsatz von Küstensperrbatterien.
Gem. Bef. Dänemark Ia 128/41 geh.Kdos. vom 13.5.41 wurden zur Unterstützung der Kriegsmarine bei der Sperrung der Wasserstrassen um Seeland und Fünen an folgenden Punkten Batterien des A.R. 218 eingesetzt und dem Marinebefehlshaber taktisch unterstellt:
1.) 3./A.R. 218 auf Saltholm bei Kopenhagen
2.) 1./A.R. 218 auf Laaland bei Kappel
3.) 2./A.R. 218 auf Langeland bei Nordenbro
4.) 6./A.R. 218 auf Aebeltoft-Halbinsel bei Hasenöre

Seitens des Marinebefehlshaber Dänemark wurden die Batterien zu 1.) - 3.) dem Kommandeur der M.A.A. 509 taktisch unterstellt. Die Batterien gingen in der Zeit vom 25. bis 31.5.41 in Stellungen (Feuerstellung siehe Anlage 4).

Verstärkung der Küstensicherung.
Mit Verfügung OKW Nr. 627/41 g.Kdos. W F St Abt. L (I op/II org.) vom 3.5.41 (Zusammenfassende Richtlinien für die Kampfführung an den Küsten) und Befehl Bef. Dänemark I a Nr. 125/41 g.Kdos. vom 9.5.41 wurde eine Verstärkung der Küstensicherung befohlen. Im wesentlichen waren die in diesen Richtlinien enthaltenen Anordnungen durch die Maβnahmen der Division bereits durchgeführt. Zusätzlich wurde lediglich die Insel Fanö von den Truppen der 218. Inf.Div. besetzt.
                     In Berücksichtigung des o.a. Befehls beantragte die Division die Bildung einer Kampfgruppe im Umfang einer durch schwere Infanteriewaffen verstärkten Kompanie zum Schutz der auf dem Hanstholm

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bei Hanstedt Anfang Mai 1941 in Stellung gegangenen schweren Seezielbatterien der Kriegsmarine vor handstreichartigen feindlichen Unternehmungen. Der mit Bef. Dänemark I a Nr. 129/41 g.Kdos. vom 13.5.41 und mit 218. I.D. Ia Nr. 65/41 g.Kdos. vom 16.5.41 befohlene Einsatz wurde am 19. und 20.5.41 durch III./I.R. 397 durchgeführt. (Kräftegliederung siehe Anlage 4).
                     Um die Einsatzbereitschaft der auf dem Hanstholm befindlichen Batterien der Kriegsmarine und der zu ihrem Schutze aufgestellten Kampfgruppe des Heeres zu überprüfen, wurde am 29.5.41 befohlene Kampfübung durchgeführt, die die Zweckmäβigkeit der Aufstellung der Kampfgruppe ergab.

Unterstellung 4./Landes-Schützen Btl. 809.
Zur Sicherung des Platzes Aalborg und Unterstützung des Wachdienstes wurde die 4./Landes-Schützen Btl. 809 gem. Befehl Bef. Dänemark I a 713/41 geh. vom 30.5.41 der 218. Inf.Div. und von seiten der Division der Ortskommandantur Aalborg (L) unterstellt. Eintreffen in Aalborg am 12.6.41.

Abschuss eines engl. Flugzeuges.
Am 25.6.41, 8,00 Uhr werde durch ein le. M.G. der 1./I.R. 386 in Thyborön 1 Maschine von einer im Tiefflug angreifenden englischen Kampfflieger –Kette vom Typ Bristol-Blenheim abgeschossen. 1 Engländer wurde gefangengenommen, 2 kamen ums Leben.

Harpune Nord.
Mit Befehl Bef. Dänemark I a Br.B.Nr. 6/41 g.Kdos. (Harpune Nord) vom 12.5.41 waren 4 durch schwere Infanteriewaffen und Pionier verstärkte Abteilungen aufzustellen und für besondere Verwendung auszubilden. In Verbindung hiermit waren die 4 Abteilungen in Hafenstädten der Ostseeküste unterzubringen.
                     Hierdurch wurde erneut eine durchgreifende Umgliederung der Division in taktischer und unterbringungsmäβiger Hinsicht nötig. Die Kampfanweisungen und Alarmkalender wurden neu aufgestellt und die Motorisierung der Eingreifgruppen entsprechend geregelt.
                     Im Zusammenhang mit der g.Kdos. „Harpune Nord“ war umfangsreiche

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Berechnungen und Erkundungen taktischer und versorgungstechnischer Art durchzuführen. Die Vorbereitungen und Ausbildungsvorhaben der Angelegenheit (Harpune Nord) erforderten umfangsreiche Organisations-Arbeiten und verursachten einen ungewöhnlich starken g.Kdos.-Schriftverkehr zwischen den Stäben der Division.

Einsatz der schwimmender Verbände der Kriegsmarine.
In einer Besprechung am 28.6.41 in Silkeborg zwischen dem Befehlshaber Sicherungsstreitkräfte Ostsee (B.S.O.), Aarhus, Admiral Stohwasser, (A 1 Korv.Kpt. Pieper) und dem Kommando 218. I.D. wurde die Unterstützung der Division durch Artillerie schwimmender Verbände bei Feindlandungen an den Küsten Nord-Jütlands durch Schaffung entsprechender Schiessunterlagen und Nachrichten-Verbindungen sichergestellt.

Neuausgabe KStN und KAN.
Die Neuausgabe der KStN und KANN für das Feldheer gemäss Verfügung OKH Chef H Rüst u BdE A.Z. 12 72/88 Nr. 1900/41 geh. AHA St A N H.Dv. vom 2.5.41 erhielt die Division am 10.6.41.

Hiernach ist die Division nach Gliederung „Reich“ (R) auszustatten mit Ausnahme des Pi.-Btl. 218 und der Div.-Nachr.-Abt. 218, die nach Gliederung Landwehr (Lw) ausgerüstet werden.

Wesentliche, die Verwendung der Truppe beeinträchtigende Änderungen ergaben sich gegenüber den bisherigen Nachweisungen nicht.

Beim Stab des A.R. sind die Nachrichten-Züge und der Wettertrupp und bei den Abteilungsstäben der Nachrichten-Zug und die A.V.T. zu Stabsbatterien zusammenzufassen. Die Mannschaften der Sanitätskompanie und des Kr.Kw. Zuges sind mit Gewehr 98 K auszurüsten.

Auch bezüglich der Motorisierung ergaben sic haus den neuen Nachweisungen nur geringfügige Änderungen.

Ausbildung.
Während der Zeit der Abstellung der Division vom 3.7.40 – 17.3.41 als Urlaubsdivision befanden sich bis zu 75 % der Unteroffiziere und Mannschaften auf Wirtschaftsurlaub. Nach dem Wiederaufruf der Division wies der Ausbildungsstand der Truppe begreiflicherweise grosse Lücken auf. Wenn auch der gröβte Teil der Offiziere und ein hoher Prozentsatz der Unterführer während dieser Zeit auf

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praktischen und theoretischen Lehrgängen ausgebildet wurden, so war dem Ausbildungsvorhaben der Division doch ein weitliegendes Ziel zu stecken.

Während der Unterbringung auf Seeland und Fünen wurde das Schwergewicht auf formales Exerzieren und Wachdienst gelegt, um die Disziplin der Truppe wiederherzustellen. Daneben wurden Scharfschieβen im verstärkten Masse durchgeführt, um den Mann wieder mit seiner Waffe vertraut zu machen.

Erst nach erfolgter Verlegung nach Jütland konnte eine planmäβige Gefechtsausbildung der Division beginnen. Bei der Infanterie wurde die neue H.Dv. 130/2a zu Grunde gelegt und systematisch durchgearbeitet. Die Ausbildung im Gruppen und Zugverband wurde mit Ende Mai 1941 abgeschlossen und in Besichtigungen überprüft.

Die weiträumige Unterbringung und teilweise Aufsplitterung der Einheiten in kleine Wachgruppen konnte naturgemäβ keinen gleichmäβigen Ausbildungsstand ergeben.

Die anschliessende Gefechtsausbildung im Kompanieverband begegnet Schwierigkeiten insofern, als bei der intensiven Feldbestellung und Wiesenbewirtschaftung Dänemarks wenig geeignetes Übungsgelände zur Verfügung steht. Nach der Aufstellung der 4 Abteilungen (Harpune Nord), die insbesondere beim I.R. 386, das 2 Abteilungen stellt, erhebliche Teile der Regimenter beansprucht, ist eine Gleichmässigkeit der Gefechtsausbildung innerhalb der Division schwerlich zu erzielen.

Um so erfolgreicher wird die Ausbildung der 4 Abteilungen nach den Gesichtspunkten der neuesten Taktik und unter Anwendung der modernsten Kampftechnik betrieben.

Ausbildung der Artillerie.
Der schiesstechnische Ausbildungsstand der Artillerie hat sich wesentlich gehoben. Es konnten zahlreiche Scharfschiessen durchgeführt werden, da genügend geeignete Schiessplätze und Artillerie-Flieger zur Verfügung stehen und Schiessen auf Seeziele wenig Schwierigkeiten begegnet, zumal ein Teil der Artillerie ständig in Küstenstellung liegt.

Die Ausbildung des A.R. 218 ist mit den Ausbildungsbefehlen des A.R. 218 Nr. 1 – 4 eingehend geregelt. Danach war die Einzelausbildung zum 9.6.41 abzuschliessen. Für die Beendigung der Verbandsausbildung ist zunächst ein Termin zum 26.7.41 gesetzt.

Für grosse Teile der Nachrichtentruppe ist mit Rücksicht auf

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ihren dauernden Einsatz, der durch die räumliche Ausdehnung der Division bedingt ist, eine einheitliche technische Ausbildung und die Teilnahme an Übungen im grösseren Verband stark eingeschränkt.

Die Ausbildung der Pioniere und Infanterie-Pioniere findet im Rahmen der 4. Abteilungen „Harpune Nord“ günstige Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit der Infanterie in allen Zweigen der Pioniertechnik intensiver als sonst zu gestalten.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Folgen der Urlaubs-Abstellung der Division überwunden sind und die volle Schlagkraft der Truppe in den nächsten Wochen wiederhergestellt sein wurde.

Wichtige Besprechungen, Besichtigungen und Besuche.

 

Wichtige Besprechungen, Besichtigungen und Besuche.

 

25.3.

Meldung des Divisions-Kommandeurs beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark,   Kopenhagen.

Anfang April

Besuch des Divisions-Kommandeurs bei dem dänischen König S.M. Christian X., Amalienborg beim deutschen Gesandten Minister von Renthe-Finck, Kopenhagen und verschiedene höhere Kommandostellen der deutschen und dänischen Wehrmacht und Bhörden

12.-16. April

in dienstlicher Abwesenheit des Kommandeuers Vertretung Oberst von Dewitz, Kdr. I.R. 323

5.-7. Mai

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs im Abschnitt Jütland-Mitte und Jütland-Nord

8.5.

Kommandeurbesprechung beim Divisions-Kommando, Silkeborg betr. Kampfanweisungen

11.-13. Mai

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs im Abschnitt Jütland-Mitte und Jütland-Süd

13.-15. Mai

Besichtigungsfahrt des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark im Abschnitt Jütland-Nord.

15.5.

Eintreffen des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark beim Divisions-Kommando in Silkeborg betr. Übung Hansted

16.5.

Kommandeurbesprechung beim Divisions-Kommando, Silkeborg betr. Übung Hansted

16.-20. Mai

in dienstlicher Anwesenheit des Divisions-Kommandeurs Vertretung Oberst von Dewitz, Kdr. I.R. 323

 

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20.-21. Mai

Besichtigungsfahrt des Befehlshabers der deutschen Truppen in Dänemark im Abschnitt Jütland-Süd

20.-22. Mai

Besuch Generalmajor Schröder, Kommandeur Division Nr. 153 Potsdam.
Instruktionsfahrt im Bereich der 218. I.D.

23.5.

Besichtigung des Divisions-Kommandeurs der   Marine-Stellungen auf dem Hanstholm.

29.5.

Teilnahme des Divisions-Kommandeurs an der Kampfübung   zum Schutze der Seezielbatterien und Infanterie Kampfgruppe Hanstholm.

1.6.

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs im   Abschnitt Söndervig, Nymindegabe (westl. Ringköbing)

3.-10. Juni

Dienstreise des Divisions-Kommandeurs nach Berlin zur   Teilnahme an einer Besprechung der Kommandeure des Streifendienstes beim OKH.
Vertretung: Oberst von Dewitz, Kdr. I.R. 323

13.6.

Kommandeur-Besprechung beim Divisions-Kommando   Silkeborg, betr. Harpune Nord

14.6.

Vertretung des Ia Major von Bodenhausen durch   Oberstleutnant Manitius, Kdr. I.R. 386

15.6.

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs zur   6./A.R. 218 Feuerstellungen bei Elsegaarde, Unterkünfte in Grenaa.

16.-17. Juni

 

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs   Truppenübungsplatz Oksböl, Insel Fanö. Teilnahme an einer Übung der   Übungsabteilung I (Harpune Nord) Hadersleben.

18.6.

Kommandeur-Besprechung beim Divisions-Kommando,   Silkeborg.
Vortrag Oberstleutnant Henke, A.O.K. Norwegen betr.   Harpune-Nord.

20.-21 Juni

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs im Abschnitt Jütland Nord.

25.6.

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs zur  6./A.R. 218 in Grenaa.

26.6.

Besichtigungsfahrt des Divisions-Kommandeurs zur 5./A.R. 218 in Viborg.

26.6.

Eintreffen Chef des Stabes beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark, Oberstleutnant Graf von Brandenstein-Zeppelin in Silkeborg
anschliessend Besichtigungsfahrt bis 28.6. durch die   Abschnitte Jütland-Mitte, Jütland-Nord und Jütland-Süd.

28.6.

Besuch Konter-Admiral Stohwasser (A 1 Korv.Kpt. Pieper)
Rücksprache betr. Unterstützung des Heeres durch   Artillerie Schwimmender Verbände.